Im Preis- und Qualitätsranking folgen auf den Zobel dann Chinchilla, Nerz, bestimmte Fuchsarten und -züchtungen, Wiesel, Hermelin und Persianer. Das Schlusslicht bildet das relativ preiswerte Fell der Kaninchen. Ursprünglich wurden alle Pelztiere in ihrer natürlichen Umgebung von Trappern gejagt oder mit Fallen gefangen. Durch die exzessive Nachstellung gingen die Wildtierbestände der besonders stark nachgefragten Arten jedoch in teilweise erschreckendem Maße zurück. So waren südamerikanische Chinchilla, sibirische Zobel und nordamerikanische Silberfüchse derart rar geworden, dass ihre Felle schon seit Mitte des 19ten Jahrhunderts auf dem freien Markt nicht mehr zu haben waren.
Der Bedarf vor allem an diesen Edelpelzen konnte nicht mehr aus der freien Wildbahn gedeckt werden. Es sollen Trapper und Fallensteller gewesen sein, die sich angesichts der versiegenden Einnahmequelle Gedanken darüber machten, wie Pelz quasi künstlich gewonnen werden könnte. 1894 beschlossen dann zwei Kanadier, Silberfüchse zu züchten. Und tatsächlich gelang es ihnen nach etlichen Fehlversuchen, wildgefangene Silberfüchse zu vermehren und deren Nachkommen groß zu ziehen. Die gesicherte Beschaffung der kostbaren Felle durch die Haltung der Tiere in Farmen entwickelte sich schnell zu einem lukrativen Geschäft. Bereits im Jahr 1938 stammten in Kanada 43 Prozent der Silberfuchs-Pelze aus der Zucht. über die USA verbreitete sich die Pelztierzucht 1913 nach Europa. Hier wurden zuerst Farmen in Schweden, Finnland und Norwegen errichtet. Deutschland zog 1921 nach, gefolgt von anderen Ländern
Mitteleuropas. 1924 folgte Japan, 1928 die Sowjetunion. Die Pelzproduktion entwickelte sich in einigen Ländern zu einem regelrechten Industriezweig, 1939 betrug die weltweite Silberfuchsfell-Produktion ca. eineinviertel Millionen Stück. Gleichzeitig ging der Wildfang permanent zurück und spielt heute überhaupt keine Rolle mehr. In den Farmen wurden perfekte Pelze erzeugt und durch Mutationszucht unterschiedliche Farbvarianten produziert, die dem jeweils aktuellen Modegeschmack gerecht wurden.
Heute befinden sich die meisten Farmen in Skandinavien, den USA, Kanada, China und in der Sowjetunion. Das mit Abstand am häufigsten gezüchtete Pelztier ist der Amerikanische Nerz (Mink).