Pressemitteilung

Animal Hoarding- Fall Wölmsdorf: aktion tier übernimmt 100 Katzen

Gestern hat aktion tier 100 Katzen auf einem ehemaligen Bauernhof in Wölmsdorf bei Niedergörsdorf eingefangen. Der Halter, Wolfgang K., war angeblich 2012 mit 15 Katzen von Berlin auf das alte Gehöft gezogen, wo sich dann seine eigenen sowie zugelaufene Tiere weiter unkontrolliert vermehrt hatten.

Animal Hoarding Fall in Brandenburg: aktion tier e.V. rettet 100 Katzen. Foto: © aktion tier e.V./Bauer Foto: © aktion tier e.V./Bauer

Als der 52-Jährige letzte Woche eine Haftstrafe antreten musste, wurde das Veterinäramt Teltow-Fläming auf den enormen, nun unversorgten Katzenbestand aufmerksam und bat aktion tier um Hilfe.

„Bei der großen Aktion gestern haben wir mit unseren erfahrenen Mitarbeitern innerhalb weniger Stunden die 70 erwachsenen Tiere sowie 30 Babykatzen eingefangen und auf mehrere aktion tier-Stationen verteilt“, sagt Ursula Bauer von aktion tier. Während zumindest der Ernährungszustand bei vielen der erwachsenen Katzen relativ normal ist, geht es etwa der Hälfte der Tiere gesundheitlich schlecht. So hat sich vor allem Katzenschnupfen im Bestand ausgebreitet und wurde offensichtlich nicht behandelt. Darunter litten in erster Linie die Katzenwelpen. Alle 30 Babys wiesen ein fortgeschrittenes Infektionsstadium auf, hatten hochgradig verklebte und vereiterte Augen und Nasenausfluss. Sie wurden noch gestern Nachmittag intensiv tierärztlich versorgt. „Ohne unsere Hilfe hätten die kranken Kätzchen keine Überlebenschance gehabt“, sagt aktion tier- Mitarbeiterin Ursula Bauer, die gestern selbst an der Aktion beteiligt war. Wie es um die erwachsenen Katzen steht, um die sich mehrere aktion tier- Tierärzte kümmern, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. „Es ist außergewöhnlich und sehr erfreulich, dass sich das Veterinäramt Teltow-Fläming diesem extremen Animal Hoarding-Fall mutig gestellt und gestern alle Tiere dem Halter offiziell weggenommen hat“, betont Ursula Bauer von aktion tier- Berlin. Wolfgang K. wird außerdem ein Tierhalte- und Betreuungsverbot auferlegt, so dass er auch nach seiner Haft keine Katzen mehr halten darf. „Wir würden es begrüßen, wenn auch andere Veterinärämter derart konsequent handeln würden, zumal wir über die erforderlichen Unterbringungsmöglichkeiten und Einrichtungen sowie einen entsprechenden Mitarbeiterstab und die Logistik verfügen, um auch umfangreichere Tierrettungsaktionen wie diese durchzuführen“, so Ursula Bauer von aktion tier abschließend.

Bei Bedarf können Medienvertreter weitere Fotos kostenlos anfordern. Informationen zu diesem und anderen Animal Hoarding- Fällen finden Sie hier. 

weitere Informationen bei:

Ursula Bauer

Diplom-Biologin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Jüdenstr. 6
13597  Berlin
Berlin

Tel.: +49 30 30 111 62 30
E-Mail: berlin[at]aktiontier.org
Website: http://www.aktiontier.org