Pressemitteilung

Pilze sammeln mit Bedacht

Pilze sind allgegenwärtig, besiedeln fast jeden Lebensraum und sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Ohne Hefepilze gäbe es weder Bier noch Hefeteig und seit Jahrtausenden werden verschiedene Schimmelpilze für die Reifung von Käsesorten wie Emmentaler, Roquefort oder Camembert verwendet.

Pilze sind unglaublich vielfältige und spannende Lebewesen.
Den Fruchtkörper niemals ausreißen, sondern an der Bodenoberfläche mit einem Pilzmesser abschneiden. Foto: © Ursula Bauer Foto: © Ursula Bauer

Weniger beliebt sind dagegen Pilze, die unsere Nahrungsmittel verderben oder so lästige Arten wie beispielsweise der Fußpilz.

Vor allem jetzt im Herbst interessieren wir uns jedoch vorrangig für die leckeren Speisepilze, von denen etliche auch in unseren Wäldern und Wiesen wachsen. Das, was wir im Allgemeinen als `Pilz` bezeichnen, ist nur der Fruchtkörper. Wie etwa bei einem Apfelbaum die Äpfel. Diese Fruchtkörper dienen der Fortpflanzung. Der eigentliche Pilz besteht aus mikroskopisch feinen Fäden (Hyphen), die ein weitverzweigtes Geflecht im Boden, im Holz eines Baumes oder in einem anderen Substrat bilden, welches in seiner Gesamtheit `Mycel` genannt wird. Als Speisepilze werden Pilzarten bezeichnet, deren Fruchtkörper essbar und wohlschmeckend sind wie beispielsweise Champignon, Pfifferling, Steinpilz und Edelreizker. Speisepilze sind nicht nur lecker sondern auch gesund, da sie wichtige Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine enthalten. Durch ihren niedrigen Fettgehalt sind sie außerdem gut für die „schlanke Linie“ und nicht nur Vegetarier schätzen Pilze als Fleischersatz.

Das Sammeln von Wildpilzen kann ein großes Vergnügen sein. Wer sich jedoch auf den Weg in den Wald macht, sollte vor allem eins haben – Ahnung! Schließlich gibt es in Deutschland ein ganze Reihe von Giftpilzen, darunter tödlich giftige Arten wie Grüner Knollenblätterpilz, Gift-Häubling und Spitzkegeliger Rauhkopf. Der bekannte Fliegenpilz ist zwar „nur“ stark giftig, der versehentliche Konsum einer kleinen Menge beschert einem jedoch schon die Symptome eines starken Alkoholrausches. Zum Einarbeiten in die Pilzkunde ist ein ausführliches Bestimmungsbuch nicht schlecht. Besser schließt man sich jedoch einem echten Kenner an, der nicht nur die unterschiedlichen Arten sicher bestimmt sondern auch ein gutes Gespür für Pilzorte besitzt. In öden Monokulturen, wo gleichartige Bäume eng aneinandergedrückt stehen, wird man kaum Speisepilze finden. Lichte Laub-, Misch- und Nadelwälder mit einer Strauch- und Krautschicht am Boden, mit vermodernden Baumstümpfen, bemosten Mulden und artenreichen Wegsäumen bieten da schon bessere Perspektiven.

Hier einige Tipps und Hinweise zum rücksichtsvollen Pilze sammeln

  • Sammeln Sie nur Pilze, die Sie wirklich kennen und lassen Sie die unsicheren Arten stehen.
  • Fruchtkörper niemals ausreißen, sondern an der Bodenoberfläche mit einem Pilzmesser abschneiden. Durch das Herausreißen oder Auswurzeln wird das Pilzgeflecht im Boden unnötig beschädigt.
  • Schonen Sie den Pilzbestand und sammeln Sie nur so viel, wie Sie selbst zeitnah verzehren können.
  • Bitte nie eine Fundstelle radikal absammeln, die Fruchtkörper dienen der Fortpflanzung des Pilzes und somit der Erhaltung der Art.
  • Verwenden Sie zum Sammeln ein Körbchen, in dem die Pilze luftig und locker liegen. Pilze nie quetschen oder in einer Plastiktüte lagern, da sich hier Kondenswasser bilden kann, welches die Pilze schnell verderben lässt.
  • Gesammelte Waldpilze nie roh essen – einige Arten sind roh giftig, außerdem besteht Infektionsgefahr mit dem Fuchsbandwurm.
  • Frisch gesammelte Wildpilze am besten am selben Tag verzehren oder sofort einfrieren.

weitere Informationen bei:

Ursula Bauer

Diplom-Biologin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

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