Reptilien | Exotische Haustiere

Schildkröten

Land- und Wasserschildkröten sind schon allein aufgrund ihrer teilweise sehr hohen Lebenserwartung als Haustiere nicht zu empfehlen. Die Haltung einiger Arten ist außerdem grundsätzlich verboten. Andere Arten unterliegen einer Melde- und Kennzeichnungspflicht.

Schildkröten in der aktion tier- Artenschutzstation Sachsenhagen. Foto: © aktion tier e.V./ Both

Abstammung

Schildkröten gehören zu den Reptilien. Sie kommen schon seit 220 Millionen Jahren auf unserer Erde vor. Sie waren bereits vor den Dinosauriern da! Durch ihre äußerst gute Anpassungsfähigkeit, konnten Sie unseren Planeten so lange bewohnen. Anpassungsfähigkeit bedeutet, dass man sie in den unterschiedlichsten Gebieten antrifft. Man sagt dazu auch „Ökologische Nische“.

Schildkröten sind wechselwarme Kriechtiere. Sie sind von ihrer Umgebungstemperatur abhängig. Das bedeutet je wärmer es ist, umso aktiver sind sie. Wird es zu kalt, sinkt die eigene Körpertemperatur und sie fallen in eine Art Winterschlaf. Alle Körperfunktionen werden heruntergefahren, die Schildkröte braucht keine Nahrung mehr und schläft. Das Weibchen legt Eier, aus denen dann Jungtiere schlüpfen.

Wer heißt wie

Bei den Schildkröten gibt es keine speziellen Namen für die männlichen und weiblichen Tiere. Sie heißen ganz einfach „Männchen“ und „Weibchen“ und der Nachwuchs heißt „Jungtier“.

Arten, Größe, Gewicht und Alter

Es gibt auf der Erde 313 verschiedene Arten von Schildkröten, die sich noch einmal in 200 Unterarten unterteilen. Ihre Größe und Gewicht sind sehr unterschiedlich. Manche Arten, wie die südafrikanische Flachschildkröte werden nur 6-10 cm groß und wiegen 70g. Andere dagegen, wie die Riesenschildkröten auf der Insel Galapagos, erreichen eine Panzerlänge von über einem Meter. Die größte Schildkröte ist die Lederschildkröte. Sie lebt im Meer, mit einer Panzerlänge von bis zu 2,50m und 900kg Gewicht. Schildkröten sind Allesfresser und können je nach Art weit über 100 Jahre alt werden.

Sinne

Schildkröten sehen sehr gut, sogar viel besser als wir Menschen. Sie können auch unter Wasser Feinde und Nahrung ausgezeichnet erkennen. Der Geruchssinn ist ebenfalls sehr stark entwickelt, er dient vor allem der Suche nach Futter. Das Gehör ist nicht so gut wie beim Menschen. In Schrecksituationen können Schildkröten ziemlich laut fauchen, um sich Feinde zu beeindrucken, sie sind also keineswegs stumm.

Exotische Schildkröten

Als exotische Schildkröten bezeichnet man alle Arten, die nicht bei uns vorkommen. Schildkröten sind überall auf der Erde zu finden. Dazu gehören die Wüsten, Sümpfe, Flüsse, Seen und Tümpel, aber auch die Meere und Tropischen Wälder. Durch den Einfluss des Menschen sind heute leider viele Arten vom Aussterben bedroht.

Einheimische Schildkröten

Unsere einzige einheimische Schildkröte ist die Europäische Sumpfschlidkröte. Sie ist mit 12-20cm eher klein und wiegt im Durchschnitt 400-700g. Man findet Sie in pflanzenreichen, schlammigen Teichen, Gräben und langsam fließenden Gewässern. Sie frisst Schnecken, Krebse, Insekten und tote Fische, aber auch Wasserpflanzen. Leider kommt sie bei uns nur noch sehr selten vor.

Haltung

Bei einer Anschaffung einer Schildkröte denkt immer daran, sie ist nach wie vor ein Wildtier und schwer zuhalten - auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Man braucht ein Terrarium bei einer Landschildkröte und ein Aquaterrarium (Land und Wasserteil) bei einer Wasserschildkröte. Außerdem muss es im Frühjahr, Sommer und Herbst immer sehr warm sein, damit sich Schildkröten wohl fühlen und gesund bleiben. Im Winter ist es wichtig Sie kühl unterzubringen, damit der Winterschlaf eintritt. Ihr müsst täglich saubermachen und füttern und für ausreichend Bewegungsfreiheit sorgen.

Land- und Wasserschildkröten sind schon allein aufgrund ihrer teilweise sehr hohen Lebenserwartung als Haustiere nicht zu empfehlen. Die Haltung einiger Arten ist außerdem grundsätzlich verboten. Andere Arten unterliegen einer Melde- und Kennzeichnungspflicht.

Kosten

Erst einmal ist da die Erstausstattung zu besorgen. Terrarium, Wärmelampe, Wärmeplatte, Einrichtungsgegenstände usw. Dazu kommt der Anschaffungspreis für die Schildkröte. Der kann je nach Art sehr unterschiedlich sein. Gesamtpreis bis zu 500€. Die Laufenden Kosten für Futter, Einstreu, Strom, eventuelle Tierartkosten liegen bei ca. 30-40€ monatlich, dass sind ca. 400€ im Jahr.

Am 23. Mai ist Weltschildkrötentag!

Der Welt-Schildkröten-Tag wurde von der American Tortoise Rescue initiierten und von Humane Society of the United States ausgerufen. Es gibt ihn seit dem Jahr 2000 mit dem Ziel, auf die Gefährdung dieser Art hinzuweisen.

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