aktion tier Lottihof

Ziegen und Enten gerettet

Am 11. März 2016 wurden auf Anweisung der Amtstierärzte und mit Polizeiunterstützung auf einem verwahrlosten Hof nähe Schwerin 6 Hähne, 1 Huhn, 8 Gänse und 34 Enten aus einem völlig verdreckten Stall, unterernährt und mit Parasiten eingefangen.

Vorher hatte das Tierheim Roggendorf schon 13 Katzen rausgeholt. Mein Mitarbeiter Martin und ich, zwei Mitarbeiter des Tierheims Roggendorf und zwei Mitarbeiter vom Veterinäramt stiegen mit Schutzanzügen in den Stall, der knöcheltief verkotet und dunkel war. Weder Trinkwasser noch Futter standen den Tieren zur Verfügung. Einige Tiere waren so schwach, dass man sie ganz leicht greifen konnte.

Der Halter der verwahrlosten Tiere war ein älterer Herr, der augenscheinlich mit der Gesamtsituation völlig überfordert war und auch nach mehreren Aufforderungen der Amtstierärztin sich nicht in der Lage sah, die Haltungsbedingungen zu verändern. Vor einiger Zeit wurden auch schon Schafe weggeholt. Die Enten sind im Tierheim Roggendorf untergekommen und werden dort behandelt, eine Ente starb leider, wahrscheinlich durch die Unterernährung. Acht Gänse und sechs Hähne und Huhn sind zum Lottihof gekommen und nach der Quarantäne, Wurmbehandlung und guter Fütterung konnten bis jetzt schon zwei Hähne und fünf Gänse in gute Hände vermittelt werden.

Ziegenalarm

Nahe Wittstock bat uns eine Firma, die ein Betonwerk gekauft hat, um Hilfe. Mit dem Kauf des Geländes übernahmen sie auch drei Ziegen, die auf dem Gelände lebten. Nach mehreren Ausflügen quer durchs Dorf und auch wegen der Gefahr, von den LKWs überfahren zu werden, suchten sie für die Ziegen ein neues Zuhause und kamen auf uns zu. Mit der Zusage, die Tierarzt- und Futterkosten zu übernehmen, holten wir die drei Ziegen am 8. April ab. Eine der Ziegen lahmte wohl schon eine geraume Zeit (ca. 2 Monate), aber da leider niemand von dem Betrieb Zeit hatte, sich richtig um die Ziegen zu kümmern, wurde sie noch nicht tierärztlich behandelt. Als wir die Ziegen in unseren Pferdeanhänger brachten, sah ich bei einem Tier am Hinterlauf eine stark eiternde Wunde. Nach einem kurzen Anruf bei unserer Tierärztin konnten wir gleich mit den Ziegen zu ihr fahren. Die Tierärztin stellte fest, dass das Bein Gelenknah sogar gebrochen war und riet uns, die Ziege besser einschläfern zu lassen. Durch die schon so lange entzündete offene Wunde und einem alten Bruch und ohne zu wissen wie alt das Tier sei, sollte man es besser erlösen. Für uns war dies eine schwere Entscheidung. Schließlich hatten wir sie gerade abgeholt, um ihr ein schönes Zuhause zu geben und dann sollten wir sie gleich einschläfern lassen...? Aber aufgrund der Tatsache, dass die Ziege schon so lange unter Schmerzen laufen musste und keine gute Prognose auf Heilung bestand stimmten wir zu. Dies ist immer für uns als Gnadenhof eine unschöne Entscheidung. Jeder Tierhalter kann dies bestimmt nachfühlen. Als sie dann eingeschlafen war, haben wir die anderen beiden Ziegen im Hänger Abschied nehmen lassen. Zurück auf dem Lottihof konnten die beiden erstmal ihr neues Zuhause inspizieren. Der Ziegenbock ist mittlerweile kastriert. Die Ziege scheint aber auch noch trächtig zu sein. Jetzt heißen die beiden Marvin und Dana und werden in ein paar Tagen ins Freigehege zu unseren anderen Ziegen kommen, mit denen sie sich bestimmt wohlfühlen werden.

Christine Geburtig

Leiterin des aktion tier Lottihofes