Wer schon mal einen Friedhof besucht hat, dem mag es aufgefallen sein: Um den Besuchern die Grabpflege zu erleichtern und Gießwasser bereitzustellen, stehen je nach Größe des Friedhofs bis zu 100 Wasserbecken auf dem Gelände. Diese sind unterschiedlich hoch gefüllt. Es bedienen sich jedoch nicht nur Menschen an dem Wasser. Es zieht auch die dort lebenden Tiere an, und die Wasserbecken werden für sie schnell zur Todesfalle. Durstige Eichhörnchen, Vögel und andere Kleintiere rutschen am Rand schnell ab. Friedhofsbesucher berichteten, dass sie sogar schon eine ertrunkene Katze in einem Becken fanden. Die Tiere im Becken können sich an der glatten Wand nicht hochziehen und kämpfen in dem Wasser um ihr Leben – ein entsetzlicher Todeskampf, wenn nicht gerade ein Besucher helfend eingreifen kann. Wenn Muttertiere, deren Junge im Nest auf sie warten, ertrinken, stirbt der ganze Wurf mit ihnen.
Es gibt durchaus Friedhöfe, auf denen lediglich Wasserhähne aus dem Boden herausragen oder auf denen geschlossene Wasserbehälter stehen, die keine Leben gefährden. Das ist natürlich die optimale Lösung. Eine gute Sache wäre auch, die Becken mit Gitter abzudecken. Allerdings wäre es schwierig dies durchzusetzen und kostenintensiv, schnell und überall die althergebrachten Becken abzuschaffen und Alternativen aufzustellen. Aber es muss sich unserer Meinung nach dringend etwas verändern, so viele (Tier-)Leben werden geopfert. Abgesehen davon, dass es sicher auch Wassersparender und hygienischer wäre, die oben beschriebenen Alternativwasserquellen zu errichten. So lange es jedoch diese Todeswasserbecken gibt, sollte versucht werden, lebensrettende Lösungen zu finden. Dabei gäbe es u. a. eine einfache kostengünstige Methode, um so viele Leben zu retten. Der Südwest-Friedhof Stahnsdorf macht es vor. Auch der Berliner Bezirk Reinickendorf ist vorbildlich. Die Friedhofsbecken sind hier mit dicken Holzbohlen/-stöckern und Hinweisschildern ausgerüstet. Die Mitarbeiter verschiedener Friedhöfe und Tierschützer meinten jedoch, es gäbe immer wieder Besucher, die diese dicken Äste aus den Becken entfernen.