Haushunde | Tierheim 'aktion tier Zossen'

Ein Parcours für die Welpen!

Ann-Kari Sieme von aktion tier e.V. hat im März einen schönen Entdeckerparcours für Welpen im aktion tier Tierheim Zossen aufgebaut. Dieser eignet sich super für die Sozialisierung, aber auch zur Beschäftigung für unsere anderen Bewohner.

Baloo und der Balance-Akt auf dem Wackelbrett.
Baloo und der Balance-Akt auf dem Wackelbrett. Foto: aktion tier Tierheim Zossen

Die Sozialisierung von Welpen ist immer ein großes Thema, wenn ein kleines Fellknäuel in der Familie einzieht. In den ersten Lebensmonaten wird schließlich der Grundstein für die persönliche Entwicklung gelegt. In dieser Phase sollte der Welpe zum Beispiel mit allerhand unterschiedlichen Untergründen und Geräuschen vertraut gemacht werden, die ihm in seinem Leben begegnen können. Aber auch verschiedene Aktivitäten wie Autofahren, Treppensteigen, durch einen Tunnel laufen oder der Besuch der belebten Innenstadt, formt den Charakter. Dabei sollte man jedoch beachten, dass der Spaß an erster Stelle steht, denn so ein Welpe sollte mit neuen Eindrücken nicht erschlagen werden. Auch ein positiv aufgebautes Boxentraining und „Medical Training“ kann einem später das Leben erleichtern.

Zusätzlich zu den ganzen Aktivitäten und Umwelteinflüssen stehen dann noch allerhand soziale Kontakte auf dem Plan. Dazu zählen unter anderem Kontakte zu gleichaltrigen und erwachsenen Hunden, sowie das Kennenlernen von verschiedenen Personen und anderen Tieren. Auch hier sollte Wert auf Qualität, anstatt auf Quantität gelegt werden. Wer sich jetzt fragt, wie er das nur alles schaffen soll, ohne seinen Welpen zu überfordern, den können wir beruhigen. Viel Sozialisierung passiert von ganz alleine im Alltag ohne viel Planung und Organisation. Und auch wenn der Welpe nicht alles von Anfang an kennen gelernt hat, kann er später gemachte Erfahrungen auf für ihn unbekannte Situationen übertragen.

Ausreichende Ruhephasen sind wichtig

Es gibt noch einen weiteren Punkt, den man bei der Welpenerziehung nicht außer Acht lassen sollte. Bei der ganzen Aufregung sollten ausreichend Ruhephasen eingeplant werden. Denn das Erlebte muss zum einen verarbeitet werden, zum anderen ist es aber auch wichtig, dass der Hund lernt abzuschalten und runterzufahren, sodass man sich keinen unter Dauerstrom stehenden Terrorzwerg Hund heranzieht. Da der Trend durchaus immer mehr in Richtung Mehrhundehaushalt geht und oftmals Wurfgeschwister angeschafft werden, ist gerade da das Management der Ruhephasen wichtig, weil sich die Jungspunde gerne immer wieder gegenseitig hochpushen. Außerdem sei gesagt, dass man sich mit zwei Welpen nicht nur die doppelte, sondern eher die dreifache Arbeit für die nächsten Wochen und Monate ins Haus holt.

Unser junges Gemüse hatte sichtlich Spaß am Parcours und hat danach friedlich geschlafen. Und weil der Spaß auch für unsere „Großen“ nicht vergessen werden darf, durfte sich auch der eine oder andere erwachsene Hund an unserem Parcours versuchen. Gerade für die Langzeitbewohner sind solche Abwechslungen im Alltag wichtig und fördern das Gemeinschaftsgefühl. Ganz zu schweigen davon, dass auch unsere Mitarbeiter:innen neben den ganzen Verpflichtungen, sich eine Runde Spaß mehr als verdient haben.

Michaela Gebhardt

Tierheimleitung