aktion tier Lottihof

Isabella ist nicht mehr allein: Willkommen, "Sandy"!

Nach dem unerwarteten Tod von Rind "Pauli" war klar, dass Isabella einen neuen tierischen Partner braucht. Denn Rinder sind ausgesprochene Herdentiere und zeigen im Verband nicht nur ein arttypisches Rangordnungsverhalten, sondern auch eine ganz charakteristische Vorliebe für Gemeinschaftlichkeit.

Rinder fressen zum Beispiel gerne zusammen und legen sich auch in der Gruppe zum Ruhen hin. Deswegen wollten wir auf keinen Fall, dass Isabella lange allein bleiben muss.

Über einen Dresdner Tierschutzverein kam schließlich Rind "Sandy" zu uns, die eigentlich in Kürze hätte geschlachtet werden sollen. Sandy wurde im März 2021 geboren und wird nun an der Seite von Isabella ihr Leben auf dem Lottihof verbringen. Die beiden verstehen sich gut und die Vergesellschaftung hat gut funktioniert (wobei man sagen muss, dass Rinder da eigentlich eher unkompliziert sind).

Die meisten Rinder in Deutschland haben ein kurzes, unschönes Leben...

Dieses Glück ist leider denn aller wenigsten Kühen vergönnt: Allein in Deutschland wurden 2020 über 3,2 Millionen Rinder geschlachtet. Dazu kommt, dass Hausrinder, unsere Fleisch- und Milchlieferanten, auf immer größere Leistung gezüchtet werden, was ihre Gesundheit und Lebensqualität beeinträchtigt. Auch grasen die meisten Rinder nicht, wie uns die Werbung suggeriert, auf grünen Wiesen in idyllischen Landschaften. Im Gegenteil, in der Massentierhaltung erfahren diese Tiere großes Leid.

Isabella, früher Pauli und nun Sandy stehen stellvertretend für die vielen Rinder, die hierzulande leiden müssen. Sie helfen dabei, den Besucherkindern auf dem Hof ein Gefühl für die Bedürfnisse der Tiere zu wecken. Die Kinder kommen in Kontakt mit ihnen, lernen dass Kühe liebevolle und kluge Tiere sind und mit den älteren Kindern kann man in diesem Zusammenhang gut Themen wie Milchalternativen oder Massentierhaltung ansprechen.

Rinder- Wahnsinn: Wie Kühe, Kälber und Mastrinder leiden

Wer mehr über Rinder erfahren möchte und wie es ihnen in der Massentierhaltung ergeht, kann bei aktion tier e.V. Interessantes nachlesen.

Das können Sie tun

Möchten Sie mithelfen, dass es unseren Kälbern, Mastrindern und Milchkühen besser geht? Dass dieser Rinder-Wahnsinn in Deutschland endlich beendet wird?

  • Dann schränken Sie Ihren Konsum an Milch und Milchprodukten bewusst ein, oder verzichten Sie ganz darauf. Inzwischen gibt es zahlreiche gesunde und leckere Alternativen zur Kuhmilch, zum Beispiel aus Reis, Hafer, Soja oder Kokosnuss.
  • Bitte überlegen Sie, ob es wirklich Kalb- oder Jungbullenfleisch sein muss. Rechtfertigt das Bedürfnis nach zartem, rosigem Fleisch wirklich das Töten von jungen Tieren?
  • Bitte verzichten Sie auf Rindfleischprodukte aus der Massentierhaltung. Kaufen Sie am besten Fleisch und Wurstwaren von Öko- Anbauverbänden wie `Demeter`. Diese stellen Anforderungen an die Tierhaltung, die über die Maßgaben der EU-Ökoverordnung hinausgehen.
  • Bitte denken Sie beim Einkauf daran, dass eine bessere Tierhaltung mehr Geld kostet und nur dann funktioniert, wenn auch Sie als Verbraucher bereit sind, für Produkte aus tiergerechter Haltung einen höheren Preis zu zahlen.