aktion tier Lottihof

Meine Tierschutzferien

Ich bin Nele und 16 Jahre alt und durfte dieses Jahr auf dem Lottihof ein zweiwöchiges Praktikum absolvieren. Die Arbeit bei den Pferden und Eseln hat mir sehr viel Spaß gemacht, da ich eine große Pferdenärrin bin. Dank eines lieben Sponsors hatte ich auch noch das große Glück, zwei Wochen Ferien auf dem Lottihof zu verbringen. Deswegen wollte ich unbedingt mal einen kleinen Bericht darüberschreiben.

Nele Ziegenhagen.
Nele Ziegenhagen. Foto: © aktion tier Lottihof

Morgens um 7 Uhr stehen wir auf, um alle Tiere zu füttern. Mittlerweile sind es über 300 Tiere, die auf dem aktion tier Lottihof leben. Wenn alle Tiere versorgt sind, gibt es auch für uns ein leckeres Frühstück. Nach dem Frühstück helfen alle Ferienkinder gerne mit, die Unterstände und Koppel zu säubern. Es müssen Heusäcke und überall frisches Wasser in den Tränken aufgefüllt werden. Pferde trinken bis zu 30 Liter Wasser am Tag, das macht eine Menge Arbeit für 17 Pferde, 7 Esel und 5 Kühe die Tränken aufzufüllen.

Da ich schon sehr viel Erfahrung mit Pferden habe, konnte ich oft beim Longieren der Pferde im Roundpen helfen. Ein Pferd hatte leider Husten und eine Allergie. Deshalb musste das Pferd täglich ungefähr 30 Min. über einen Inhalator inhalieren. Danach wurde sie immer sehr viel bewegt im Roundpen (Longierzirkel), wodurch die Atmungsorgane besser belüftet und optimal durchblutet werden. Der Schleim in der Lunge verflüssigt sich leichter und kann besser abtransportiert werden. Nach der Bewegung sind die Schleimhäute freier und das Pferd kann besser atmen.

Wenn alle Stallarbeiten erledigt sind, gibt für alle fleißigen Helfer das Mittagessen, das jeden Tag von Tina (Frau Geburtig) oder Dori (Frau Huff) frisch gekocht wird. Nach dem Mittag gibt es dann 1h Chill-out-Zeit für alle Ferienkinder. In der Zeit können sich alle eine Decke nehmen und auf den Rasen legen. Man kann entspannen, erzählen oder auch nur ein Buch lesen. Danach können wir mit den Tieren kuscheln und beim Putzen der Pferde und Esel helfen. Nach dem Putzen gehen wir oft mit den Ponys spazieren oder, wenn das Wetter es zulässt, mit den Pferden in den Teich zum Baden. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Jeden Mittwoch in den Sommerferien machen wir einen Besuch im Tierheim Roggendorf.

Dort können wir auch mal den Tierheimalltag erleben. Als ich vor Ort war, lebten im aktion tier Tierheim Roggendorf 80 Katzen und 35 Hunde. Wir durften die Mitarbeiter im Tierheim tatkräftig bei der vielen Arbeit unterstützen. Wir haben im Katzenhaus beim Säubern der vielen Katzenklos und Gehege geholfen. Draußen haben wir bei der vielen Wäsche geholfen, die frisch gewaschene Wäsche aufgehangen und die trockene Wäsche wieder zusammengelegt. In einem Tierheim fällt täglich eine Menge Wäsche an, anders als auf dem aktion tier Lottihof.

Nach dem Abendbrot helfen alle noch mit, alle Tiere für die Nacht zu versorgen. Einige Tiere wie Hühner, Enten, Kaninchen, Pfauen und Puten müssen nachts eingesperrt werden, weil auch mal ein Fuchs vorbeikommen könnte, der großen Hunger hat. Nach so einem langen, schönen Tag an der frischen Luft sind die meisten Kinder sehr müde und fallen in ihre Betten. Auf dem großen Dachboden im Kinderhaus lässt es sich wunderbar schlafen und man träumt vom nächsten spannenden Tag auf dem aktion tier Lottihof.

Ich finde diese Ferien sehr schön, man lernt wie man mit Tieren umgeht und vor allem wieviel Arbeit ein Tier macht. Dass man sich jeden Tag bei Wind und Wetter um die Tiere kümmern muss. Die meisten Kinder haben mir erzählt, dass sie lieber doch kein eigenes Pferd oder Kaninchen mehr wollen. Nach so einer langen Woche Ferien auf dem aktion tier Lottihof lernt man eben schnell, dass ein Pferd nicht nur zum Reiten und ein Kaninchen nicht nur zum Kuscheln da ist. Die machen eben eine Menge Arbeit, viel Arbeit und das viele lange Jahre. Ich möchte weiterhin den aktion tier Lottihof besuchen, und vielleicht kann ich eine Ausbildung zur Tierpflegerin dort machen.