„Zunächst lässt bei alten Hunden in der Regel der Sehsinn nach“, erklärt Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V.. Die Linse im Auge trübt ein, es handelt sich um den so genannten grauen Star. Durch diesen milchigen Schleier sieht der Hund nur noch schemenhaft. „Der Tierhalter muss ab jetzt Handzeichen geben, will er von seinem Liebling aus der Ferne erkannt werden. Gewöhnt man sich an, seinem Tier ab jetzt zu deutlich winken, identifiziert es den Besitzer trotz Sehschwäche“, empfiehlt die Veterinärin. Der Verlust des Visus beeinträchtig Hunde jedoch ohnehin eher wenig, da bei ihnen der Sehsinn eine untergeordnete Rolle spielt.
Parallel dazu wird auch das Gehör schlechter. „Der Besitzer muss zur Kommunikation nun Frequenzen wählen, die das Tier noch wahrnehmen kann. Meist sind das eher hohe Töne“, beschreibt die Tierärztin wie auch diese Kommunikationslücke geschlossen werden kann.
Doch damit nicht genug. Fast kein alter Hund bleibt von Arthrose verschont. Hier gilt es früh einzuschreiten. „Mit Medikamenten kann heutzutage die Vitalität des Hundes erhalten werden, auch wenn er Gelenkprobleme hat“, freut sich Dr. Hölscher. Die entsprechenden Präparate wirken nicht nur schmerzstillend, sondern auch entzündungshemmend. Damit werden dem Vierbeiner die Schmerzen genommen und die Gelenksentzündung sogar zurückgedrängt. Dadurch bleibt das Tier freudig in Bewegung und die Muskulatur erschlafft nicht. Der Bewegungsapparat bewahrt durch die ihn umgebenden Muskelpakete seine Stabilität und damit auch die Fellnase ihre Freude am Spaziergang.
Zu guter Letzt müssen neben dem Herz und den Zähnen auch die Krallen im Auge behalten werden. Sie werden durch reduzierte Bewegung weniger abgenutzt und bedürfen gelegentlich einer Kürzung. Dann steht einem unbeschwerten Lebensabend nichts im Wege.