Natur- und Umweltschutz Nachhaltig leben und einkaufen

Nicht wir als Tier- und Naturschutzverein verändern die Welt: Sie als Verbraucher:innen tun es. Zum Beispiel beim Einkauf im Supermarkt, bei der Wahl Ihres Fortbewegungsmittels oder bei der Haustieranschaffung. Im Kleinen wie auch im Großen. Sie haben jeden Tag aufs Neue die Macht, etwas zum Wohle von Mensch, Tier und Natur zu verändern. Ein paar Gedankenanstöße dazu haben wir Ihnen in dieser Rubrik zusammengetragen.

Wer regional, saisonal und maßhaltig einkauft, tut einiges für den Tier- und Naturschutz. Foto: © Veganz

Fleisch, Milch und Eier sind mit die größten Klimakiller unserer Zeit und im überwiegenden Fall ist die Produktion tierischer Lebensmittel auch mit Tierleid verbunden. Um die wachsende Bevölkerung und ihrem immer größer werdenden Bedürfnis nach Konsum ("Immer mehr und immer billiger") genüge zu tun, industrialisierte sich im Laufe der Jahrzehnte auch die Tierhaltung. Heutzutage sind Legehennenbetriebe mit 50.000 Hennen pro Halle keine Seltenheit mehr und ein einziger deutscher Schlachthof, beispielsweise der der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück (Nordrhein-Westfalen), kann pro Tag bis zu 30.000 Schweine schlachten.

Mitdenken - Umdenken!

Die gute Nachricht ist: Ein Umdenken vieler Konsumenten ist deutlich zu erkennen. Immer mehr Verbraucher:innen in Deutschland haben bereits mit einem bewussteren Konsumverhalten eine positive Veränderung geschafften. "Bio" und "regional" liegen im Trend und viele Menschen machen sich Gedanken darüber, wie und wo ihre Lebensmittel erzeugt werden. Diese positive Entwicklung ist sicher auch der jahrelangen Aufklärungsarbeit von Organisationen wie aktion tier e.V. zu verdanken.

Siegel gut, alles gut?

Die großen deutschen Lebensmittelhändler haben diese Entwicklung längst erkannt. An Produkten mit Bio- und anderen Tierschutzsiegeln kommt man beim Einkaufen kaum mehr vorbei. Aber sind diese wirklich so viel nachhaltiger? Kann der Verbraucher wirklich sicher sein, dass Bio die bessere Wahl ist?

Das lässt sich leider pauschal nicht beantworten, auch wenn sich viele Verbraucher das wünschen. Klar ist aber: Jedes Label ist nur das wert, was in den Kriterien zur Erteilung dessen definiert wird. Bio- Milchkühe werden ebenso wie "normale" Milchkühe einer permanenten Schwangerschaft unterzogen, damit sie, wie alle anderen Milchkühe, an ca. 305 Tagen im Jahr gemolken werden können. Und natürlich werden auch in der Bio-Landwirtschaft Mutterkuh und Kalb kurze Zeit nach der Geburt getrennt.

Das Maß ist entscheidend

Am Ende ist alles eine Frage der Maßhaltigkeit. Sie als Konsumenten haben die Macht an der Kasse. Sie entscheiden, wie viel und welche Produkte Sie kaufen. Selbst wenn Sie nicht vegetarisch oder vegan leben möchten, muss im Sinne eines gesunden Maßes nicht jeden Tag Fleisch auf den Tisch. Dann kann man nicht nur besser genießen, sondern auch etwas mehr für seinen Fleischkonsum bezahlen.

Zur Maßhaltigkeit gehört ebenfalls, zeitweise auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten. So sollten Spargelliebhaber:innen sich vorzugsweise dann den Bauch damit vollschlagen, wenn er regional geerntet wird; im Winter dann, wenn Spargel mit dem entsprechenden CO2 Fußabdruck aufwendig importiert werden muss, verzichtet man besser darauf.

Und wenn Sie dann noch ab und zu das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr benutzen und das eigene Auto stehenlassen, haben sie schon einen beachtenswerten Beitrag zur Rettung unseres Planeten geleistet. Was für Sie im Alltag so klein und unbedeutend scheinen mag, ist in der Summe entscheidend.

Sobald im Supermarkt um die Ecke dann doch wieder der "Preiskracher" im Fleischregal lockt, bleiben Sie stark und denken Sie daran: Es sind die vielen kleinen Dinge, die am Ende den großen Unterschied machen.