Deutschland steht bei dieser Entwicklung nicht alleine da. Marktforscher beobachten einen Rückgang der Schlachtzahlen nahezu in der gesamten EU. Insgesamt wurden 2023 rund 220 Millionen Schweine geschlachtet. Dies sind mehr als 17 Millionen Tiere weniger als noch im Jahr zuvor. Neben Deutschland gingen die Zahlen vor allem in Dänemark und den Niederlanden deutlich zurück. Im Jahr 2016 waren in Deutschland noch etwa 60 Millionen Schweine geschlachtet worden, einen Einbruch wie in den letzten Jahren gab es seit Beginn der Aufzeichnung der Schlachtzahlen Anfang der 1990er Jahre noch nie.
Maßgeblich verantwortlich für den Rückgang sind mehrere Gründe. Zunächst ist sicher der enorme Zuwachs der Nachfrage nach Fleischersatzprodukten sowie ein generell sinkender Fleischkonsum zu nennen. Vorläufige Zahlen für das Jahr 2023 stellen einen Pro-Kopf-Verbrauch von 51,7 Kilogramm Fleisch und Wurstwaren fest. Im Vergleich zu 2019 ist dies ein Rückgang von knapp 12%. Im gleichen Zeitraum hat sich die Produktion von Fleischersatzprodukten in Deutschland verdoppelt und belief sich 2023 auf eine Menge von insgesamt mehr als 121.000 Tonnen im Wert von über 580 Millionen Euro. Diese Entwicklung wird sich nach Expertenauffassung weiter fortsetzen und ist aus Sicht vieler Tierfreunde, Veganer- und Vegetarierverbände sowie Verbraucherschützer ein großer Schritt in die richtige Richtung.