Anlass für diesen Aufreger war die E-Mail eines Mitgliedes mit dem Hinweis, dass im Souvenirshop eines gerade in Berlin eröffneten Museums für Kultur und Wissenschaft Eco-Spheren-Kugeln angeboten werden. Hierbei handelt es sich um hermetisch geschlossene Glaskugeln in unterschiedlichen Größen. Im Inneren befinden sich Salzwasser, kleine Steinchen, ein Stück Weichkoralle (Gorgonie), Grünalgen als Nahrung sowie 3-4 lebende Rote Hawaiigarnelen (Halocaridina rubra).
Wassergebundene Mini-Lebensräume mit kleinen Garnelen in Glas- oder Plastikbehältern gibt es nicht nur von EcoSphere, sondern von vielen verschiedenen Herstellern. Die Idee dahinter ist, durch die einzelnen Komponenten ein ökologisches Gleichgewicht zu schaffen, welches über viele Jahre hinweg alles Leben im Gefäß gewährleistet.
Falscher Schein
Die Anbieter dieser Kugeln hüllen ihre Geschäftsidee gerne in das unschuldige Mäntelchen der Wissenschaft und preisen die Produkte als lehrreich und bildend an. Wenn in der Schule unter Anleitung des Lehrers ein abgeschlossenes Ökosystem angelegt wird, um zu beobachten, wie lange dieser Mikrokosmos überlebt, kann das sinnvoll und akzeptabel sein. Als Spielzeug für Kinder oder Eyecatcher fürs Wohnzimmer sollten Lebewesen jedoch nicht missbraucht werden. Außerdem müsste jedem klar sein, dass solch eine winzige, geschlossene Biosphere auf Dauer nicht funktioniert. Sonst würde es etwas Derartiges auch in der Natur geben.