Ob als Schnitzelbrötchen, Schinken auf der Pizza, Speck in Convenience-Produkten wie Bratkartoffeln oder Sauerkraut, als Minisalami-Taschensnack oder Fast Food an jeder Tankstelle, Bäckerei und Imbissbude – Fleisch ist in unserer Gesellschaft zum billigen, stets und überall verfügbaren Rohstoff geworden. Die Zeiten des Sonntagsbratens als Höhepunkt der Woche sind längst vorbei, Fleisch hat seine Wertschätzung verloren.
Noch höher als die Nachfrage ist das Angebot: Rund 60 Millionen Schweine sterben jedes Jahr allein in Deutschland für die Lust auf Fleisch. Knapp ein Drittel, so wird geschätzt, landet direkt im Müll. Jedes fünfte Schwein stirbt schon vor der Schlachtung an den Folgen der Haltungsbedingungen. Darüber hinaus wird nur etwa die Hälfte eines jeden geschlachteten Tieres überhaupt verarbeitet. Selbst das über den Handel verkaufte Fleisch wird zum Teil noch vom Konsumenten weggeworfen; mehr als vier Kilogramm pro Kopf und Jahr landen in der Mülltonne. Doch Fleisch wird immer weiter produziert, ohne Rücksicht auf Verluste. Viele Verbraucher haben keine Idee davon, dass Tiere für ihren Konsum leiden. Enge, überfüllte und dunkle Ställe ohne Auslauf und Beschäftigungsmöglichkeiten bestimmen den Alltag vieler Nutztiere, so auch von Schweinen. Aber damit nicht genug: Nicht nur die Haltungsbedingungen werden optimiert, die Zuchtanlagen werden immer größer und die Tierbestände höher, auch die Tiere selbst müssen immer mehr liefern.