Haushunde

Ein Hund kommt ins Haus

Das Motto beim Fressen und Trinken lautet beim Welpen: bitte nicht stören. Junge Hunde lassen sich bei zuviel Betrieb schnell aus der Ruhe bringen und eignen sich womöglich die schlechte Angewohnheit an, ihr Fressen kreuz und quer durch die Wohnung zu tragen. Ihr neuer Mitbewohner ist in seinem jungen Leben ohnehin mit Tausend neuen Eindrücken konfrontiert und muss sich erst einmal an seine neue Umgebung gewöhnen. Gerne geben wir Ihnen ein Paar Tipps, um die erste Zeit für Welpe und Mensch so angenehm und hundegerecht wie möglich zu gestalten.

Foto: Alexandra Pfitzmann

Nachdem Sie Ihrem Welpen in seinem neuen Zuhause als erstes gezeigt haben, wo sein Schlafplatz ist und wo er sein „Geschäft“ machen kann, lassen Sie ihn zunächst einmal sein neues Revier erkunden. Vermutlich wird er relativ bald erschöpft einschlafen. Schenken Sie ihm diese Ruhe – schließlich war der Tag schon aufregend genug. Denn Sie dürfen nicht vergessen, dass der kleine Kerl gerade seine Familie verlassen musste. Plötzlich sind nicht mehr die Geschwister zum Spielen da und auch Mama zum Kuscheln und Trösten ist irgendwie weg. Es wird eine Weile dauern, bis er verstanden und akzeptiert hat, dass Sie nun seine Familie und sein Rudelführer sind. Für die erste Nacht ist es daher hilfreich, ein Stofftier mit an den Schlafplatz zu geben, damit sein Schlafkörbchen nicht ganz so einsam ist. Am besten nehmen Sie einen Hundekorb, den Sie zusätzlich mit Decken auspolstern. Nicht vergessen: Wer aus lauter Zuneigung den Welpen in der ersten Nacht im eigenen Bett schlafen lässt, darf sich nicht wundern, wenn man ihm diese Angewohnheit später nicht mehr abgewöhnen kann. Bleiben Sie also von Anfang an konsequent, wenn Sie nachts in Ruhe schlafen möchten.

Die erste Zeit sollten Sie sich auf plötzliche und spontane Gassi-Runden einstellen. Der Welpe muss nach jedem Füttern raus (ca. 20 Minuten nach dem Fressen) und nach jedem Aufwachen. Bitte werden Sie nicht gleich wütend, wenn doch einmal ein Malheur mit seinem „Geschäft“ passiert. Sie provozieren sonst, dass der Hund aus Angst künftig womöglich ein Versteck innerhalb Ihrer Wohnräume aufsucht, nur damit Sie es eben nicht mehr mitkriegen, wenn er mal „muss“. Wie ärgerlich, wenn sich hinter Ihrem Sofa unangenehme Gerüche entwickeln... Entscheiden Sie sich also bitte schnell für ein Wort wie „Pfui“ oder „Aus“ und sprechen Sie ihm dieses laut und mit fester Stimme aus, allerdings nur, wenn sein Malheur nur wenige Sekunden zurück liegt. Der Hund weiß sonst nicht mehr, worum es geht und was er angestellt hat. Nehmen Sie dann Ihren Welpen und bringen Sie ihn dahin, wo er hinmachen darf. Sobald er diesen Ort selbstständig aufsucht, loben Sie ihn ausgiebig. Sie umgehen das Problem des Gassi-Gehens in der Nacht, indem Sie ihm abends nichts mehr zu fressen geben (die letzte Mahlzeit liegt am späten Nachmittag) und ausgiebig mit ihm spielen, damit er vor lauter Müdigkeit gar nicht erst auf die Idee kommt, in der Nacht Unsinn zu machen. Ein „Gassi- geh-Rhythmus“ pendelt sich nach relativ kurzer Zeit ein; nächtliche Ausgehaktionen hören meist schon nach wenigen Tagen auf. Halten Sie sich aber morgens früh gleich bereit, um mit ihm raus zu gehen.

Die richtige Ernährung für Ihren Welpen

Fette, Eiweiße, Mineralstoffe und Vitamine braucht ihr neuer Freund täglich. Hat er all diese Komponenten bislang von der Muttermilch erhalten, sollte er mit ca. vier Wochen langsam an feste Nahrung gewöhnt werden. Wenn Welpen soweit sind, von der Mutter getrennt und in ein neues Zuhause vermittelt werden können, sind die Hunde aber meist schon länger an feste Nahrung gewöhnt, da die Hunde bei Vermittlung wenigstens acht Wochen alt sein sollten. Der Handel bietet eine ganze Reihe abwechslungsreicher Hundefutterprodukte auch speziell für Welpen an. Vitamine und Mineralstoffe gibt es meist als Ergänzungsmittel zu kaufen. Bitte achten Sie hier auf die genaue Dosierung, da hier ein Zuviel eher schadet, als dass es hilft. Befragen Sie auf jeden Fall die vorherigen Besitzer nach den Fressgewohnheiten und Präferenzen. Viele neue Hundebesitzer stehen auch vor der Frage, ob es nicht gesünder sei, dem Welpen ein selbst zubereitetes Essen zu reichen. Eine optimale Versorgung mit Nährstoffen ist trotz der liebevoll gemeinten Idee meist nicht gegeben. Wichtige Bausteine in der Ernährung könnten dann fehlen. Spezielle Futtermischungen für Welpen sind genau abgestimmt auf den Energiebedarf des jungen Hundes. Dieser Bedarf hängt von Entwicklungsstand und Alter des Hundes ab. Greifen Sie also besser auf die angebotenen Fertigprodukte zu, wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen und eine ausgewogene Mischung gewährleisten wollen. Welches Markenprodukt es nun sein soll, entscheidet über kurz oder lang Ihr Hund selbst. Probieren Sie daher aus, welches Produkt ihm am besten schmeckt. Achten Sie unbedingt auf die bei den Fertigprodukten angegebenen Futtermengen, da die Jungtiere empfindlich auf ein Zuviel an Nahrung reagieren. Wachsen die Hunde nämlich aufgrund größerer Futtermengen schneller als sie eigentlich sollten, können sehr schnell Knochenschäden hervorgerufen werden. Vor allem größere Rassen sind besonders empfänglich für Krankheiten wie etwa die Hüftgelenksdysplasie (HD). Wichtig ist bei der Fütterung, dass Sie einen festen, immer wiederkehrenden Zeitplan einhalten und das Futter immer an derselben Stelle gereicht wird. Genügend frisches Wasser sollte immer bereit stehen. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass das Futter und auch das Wasser stets Zimmertemperatur haben und nicht womöglich aus dem Kühlschrank kommen. Nicht gegessenes Futter sollte nach einer halben Stunde aus dem Napf entfernt werden.

Nach ungefähr sechs Monaten ist ihr Welpe soweit, dass sein Futter seinem Alter entsprechend umgestellt wird. Denn Welpenfutter ist extrem kalorienreich, was zu Beginn zwar wichtig ist, nach sechs Monaten sich aber negativ auf das Gewicht und damit auf die Gesundheit niederschlagen würde. Hat Ihr Hund in den ersten Wochen ca. fünf bis sechs Mal täglich kleine Nahrungsmengen erhalten, nach drei Monaten ca. dreimal täglich, so gibt es im Erwachsenenalter ab ca. sechs Monaten nur noch eine Haupt- und eine Nebenmahlzeit. Ein täglicher Rhythmus des Fütterns sollte beibehalten werden. Bei dieser Fürsorge und Pflege entwickelt sich ein Welpe optimal. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen unterstützen sein gesundes Wachstum. Sprechen Sie hier bitte mit Ihrem Tierarzt.