Pressemitteilung

Eine zweite Chance für Tierheimhunde – Wie Oscar ein neues Heim fand

In einer Welt, die oft von Hektik und Komplexität geprägt ist, können die wertvollsten Erfahrungen in den einfachsten Dingen liegen. Die Geschichte von Hund Oscar ist ein schönes Beispiel dafür, wie die Entscheidung, einen Hund aus einem Tierheim zu adoptieren, nicht nur ein Akt der Nächstenliebe ist, sondern auch das Leben des Menschen bereichern kann.

Oscar hatte das Glück, in eine Familie aufgenommen zu werden, die Tieren schon immer verbunden war und die sich bereits vor der Aufnahme von Oscar mehrfach dafür entschieden hatten, Tieren aus dem Tierschutz eine zweite Chance zu geben. So kamen sie schließlich zu Oscar, einem mittelgroßen, schwarzen Mischling, der mit seinen gerade einmal 1,5 Jahren schon eine bemerkenswerte Reise hinter sich hatte.

Ursprünglich stammt Oscar von der Insel Teneriffa in Spanien, wo viele Hunde ein schweres Los erleiden. Oscar wurde damals aufgrund von schlechter Haltung von den Behörden beschlagnahmt. Der noch junge Hund kam dann in unser Tierheim „Acción del Sol“. Dort blieb Oscar mehrere Wochen, wo er sich, trotz der schlimmen Erlebnisse, als freundlicher und menschenbezogener Hund erwies. Mit dem Alltag im Tierheim war Oscar jedoch überfordert. Ihm fehlten die Geborgenheit und Stabilität eines vertrauten Menschen. Denn so sehr wir uns in unseren Tierheimen auch darum bemühen, jeden Hund bestmöglich zu betreuen, ist dies aufgrund der Vielzahl von Tieren nur eingeschränkt möglich. Für einen sensiblen Hund wie Oscar war deshalb klar: Er brauchte schnellstmöglich ein neues Zuhause. Schon aufgrund der Insellage ist dies aber auf Teneriffa besonders schwer, denn zahlreiche Hunde warten dort auf eine eigene Familie – mit begrenzten Aussichten. So entschied Tierheimleiterin Marion Gonzalez, Oscar einen der wenigen Plätze im Flugzeug nach Deutschland zu geben, damit für ihn dort ein Zuhause gefunden werden konnte.

Ihr Plan ging auf: Nach einem kurzen Zwischenstopp im Tierheim Mayen, das in enger Partnerschaft mit aktion tier e.V. steht, fand Oscar schließlich seinen Platz in der Nähe von Kassel. Oscars neue Familie hätte auch einem älteren Hund eine Chance gegeben, aber mit Oscar passte zufällig alles zusammen, und so fiel die Wahl auf ihn. Vor Oscar hatte die Familie bereits einen Hund aus Ungarn über eine Tierschutzinitiative aufgenommen, sodass bereits einige positive Erfahrungen mit Tieren aus dem Tierschutz gesammelt worden waren. Beste Voraussetzungen für Oscars zweite Chance!

Von Besen wollte Oscar nichts wissen…

Trotz anfänglicher gesundheitlicher Herausforderungen scheuten seine neuen Besitzer keine Anstrengungen, um Oscar wieder auf die Beine zu helfen. Mit ihrer Unterstützung und Geduld verwandelte sich Oscar bald in einen kerngesunden und lebensfrohen Gefährten.

Bei Oscars Einzug in sein neues Zuhause fiel seiner Familie allerdings eine besondere Angewohnheit auf. Oscar hatte zwar keine Angst vor Staubsaugern (was ja so einigen Hunden gemein ist), aber bei einem Besen oder einer großen Harke lief er sofort davon. Möglicherweise hatte er in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit diesen Gegenständen gemacht. Obgleich seine Angst vor Besen im Laufe der Zeit nachgelassen hat, dreht er sich auch heute noch danach um und schaut neugierig zu, wenn Herrchen oder Frauchen diese Gegenstände in die Hand nehmen.

Gar kein Problem hatte Oscar hingegen mit der Hundeleine. Er lief von Anfang an hervorragend an der Leine. Diese Fertigkeit verdankte er wohl der guten Vorarbeit im spanischen aktion tier Tierheim, das ihn auf sein Leben in Deutschland vorausschauend vorbereitet hatte. Eine gewissenhafte und gut arbeitende Tierschutzorganisation hat solche Details nämlich im Blick, damit das Zusammenleben von Mensch und Hund auch wirklich klappen kann.

Warum ist die Adoption eines Hundes aus dem Tierheim etwas Besonderes?

Nun, sie ermöglicht nicht nur einem Tier, das oft ein schwieriges Leben hatte, eine zweite Chance auf ein glückliches und erfülltes Dasein, sondern bereichert auch das Leben der Adoptivfamilie. Oscar ist ein lebendes Beispiel dafür, wie ein geretteter Hund den Alltag mit Liebe, Freude und unvergesslichen Momenten füllen kann.

Im Tierheim erhält man zudem eine gute Beratung, denn die Tierpfleger kennen ihre Schützlinge in der Regel sehr gut. So können Topf und Deckel optimal zusammengebracht werden. Darüber hinaus trägt die Adoption dazu bei, die Anzahl der Tiere in Tierheimen zu reduzieren und den Tierschutz zu unterstützen. Zahlreiche Hunde warten darauf, in ein liebevolles Zuhause aufgenommen zu werden, und durch die Adoption schafft man Raum für weitere Tiere in Not.

aktion tier Biologin Ursula Bauer mit Hund Oscar kurz nach seiner Ankunft im Tierheim Mayen.
aktion tier Biologin Ursula Bauer mit Oscar kurz nach seiner Ankunft im Tierheim Mayen. Foto: © aktion tier

Wenn Sie in Erwägung ziehen, einen Hund aus dem Tierheim zu adoptieren, ist das sehr lobenswert. Bei der Auswahl eines Tierheimhundes sollten Sie den Charakter des Hundes berücksichtigen, da dies entscheidend dafür ist, dass er zu Ihrem Lebensstil passt. Leider wird das neue Familienmitglied häufig aufgrund seines Aussehens ausgewählt. Doch die vermeintliche Schönheit eines Hundes sollte nie das Hauptkriterium sein; schließlich hat jeder Hund hat seine eigene Persönlichkeit und individuellen Bedürfnisse, die mit der Familie zusammenpassen müssen. Nur dann kann das Zusammenleben auf Dauer gut funktionieren.

Tiere suchen ein Zuhause!

Das „aktion tier Webtierheim“ ist eine Vermittlungsplattform für Haustiere. Dort können Tierschutzvereine, die in Deutschland ein Tierheim betreiben, ihre tierischen Schützlinge der breiten Öffentlichkeit vorstellen. Fotos, Videos und eine Beschreibung des Tieres vermitteln einen ersten Eindruck. Dank des integrierten Anfrageformulars in jeder Vermittlungsanzeige kann man bei ernsthaftem Interesse schnell und unkompliziert Kontakt mit dem Tierheim aufnehmen und einen persönlichen Kennenlerntermin vereinbaren.

www.aktiontier-webtierheim.org

Sandy Both