In diesen Fällen gibt es nichts wichtigeres, als eine gute Kooperation zwischen Menschen mit einem Herz für Tiere und dem notwendigen Know-How, ihnen zu helfen. So auch in diesem Fall: Am 29.10.20 wurde im Kölner Raum ein junger Kranich eingesammelt, ziemlich dünn, dehydriert und geschwächt. Die Fachleute der Bergischen Greifvogelhilfe in Rösrath konnten ihm helfen – zwei Tage lang musste er mit Infusionen versorgt werden, bevor er selber zu fressen anfing. So ein großer Vogel braucht aber auch entsprechenden Platz, und so wurde er Anfang November zu uns gebracht, um unsere geräumige Wasservogelanlage zu beziehen.
Fast vier Wochen später, Ende November 2020, wurde ihm dann von den Tierärzt*innen des Anicura Kleintierzentrums in Mayen das o.k. gegeben – er hat gut zugenommen, ist unverletzt und gesund und darf ausgewildert werden!
Das ist aber leichter gesagt als getan – Kraniche sind Zugvögel.
Die einzigen Kraniche, die bei uns in der Eifel noch zu hören waren, befanden sich bereits auf dem Weg gen Süden und hielten nur kurzfristig an, um über Nacht zu rasten. Einen unerfahrenen Jungvogel in eine ziehende Kolonie zu entlassen, wäre sehr risikoreich gewesen, und er hätte womöglich ein zweites Mal den Anschluss verloren. Gottseidank gibt es die Expert*innen des Kranichschutz Deutschland mit Sitz im Norddeutschen Groß Mohrdorf, die uns weiterhelfen konnten. Es existiert eine große Kolonie in Niedersachsen bei Vechta, die noch mehrere tausend Kraniche zählt, von denen viele auch über den Winter in Deutschland bleiben.