Direkt an seiner Unterlippe bildete sich ein sogenanntes Fibrosarkom, ein bösartiger Hauttumor, der schnell wuchs. Was für eine blöde Stelle, direkt an seinem Mäulchen… Leider war der Tumor binnen zwei Wochen so groß geworden, dass er Grindelwald wirklich wehtat und jeden Tag aufplatzte. Aufgrund seines Gesamtzustandes überlegten wir mit der Tierärztin natürlich mehrmals, ob eine Operation überhaupt möglich ist. Die Gefahr, dass der liebe Kater nicht mehr aufwacht, war doch so groß!
Die zweite niederschmetternde Nachricht war, dass er zudem noch Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert bekam... Seine Zeit war ungewiss.
Trotzdem konnten wir Grindelwald nicht in diesem Zustand lassen! Schmerzen soll er auf keinen Fall haben und verhungern ebenso wenig! Unsere Tierärztin Heike Müller aus der Tierarztpraxis Godebuz in Gadebusch stellte sich der Herausforderung. Grindelwald ebenso. Und was sollen wir euch sagen? Alle Kraft, die ihm gesendet wurde, alle Pfoten, die gedrückt wurden, und Grindelwalds Tapferkeit haben geholfen! Er hat die risikoreiche Narkose gut überstanden! Wir sind so froh, denn auf seiner Pflegestelle blüht er auf. Grindelwald möchte noch nicht sterben. Er möchte am Leben teilhaben, seinen Lebensabend auf einem immer vorhandenen warmen Sofa verbringen. Er möchte gekuschelt werden und sich keine Sorgen um morgen mehr machen.
Im Dezember gab es Erleichterung Die Blutergebnisse kamen, und es wurde eine Niereninsuffizienz diagnostiziert. Ansonsten ist sein Blutbild (was für eine Erleichterung!) unauffällig. Der nette Kerl hat nach wie vor mit Schnupfen und Atembeschwerden zu kämpfen, wobei der Schnupfen besser wird. Da wir aber gesehen haben, dass es ihm im Tierheim einfach viel zu stressig ist und er doch viel Ruhe aber ebenso viel Aufmerksamkeit möchte ... wurde er von mir (Jacqueline) kurzerhand als Pflegling mitgenommen. Alle anderen Kolleginnen haben immer noch Kitten in Pflege, meine ehemaligen Pflegekitten Odin, Olena und Ottilie sind ja nun schon im Tierheim-Kindergarten und warten auf neue Dosenöffner.