Es sind die gefräßigen Raupen von Gespinstmotten der Gattung Yponomeuta, die teilweise ganze Gehölzgruppen einweben. In Deutschland kommen 9 Arten dieser kleinen Nachtfalter vor. In den dichten, weißen Geflechten leben sie teilweise zu Hunderten zusammen und fressen die Blätter der Wirtspflanze. Häufig bevorzugen die Insekten, je nach Art, ganz bestimmte Laubgehölze wie Schlehdorn, Weißdorn, verschiedene Obstsorten, Traubenkirsche, Pappeln und Weiden. Häufig findet sich diese Wirtsspezifität im Artnamen. So gibt es unter anderem die Pfaffenhütchen- und die Traubenkirschen-Gespinstmotte.
Die an Spinnennetze erinnernden und aus Sekretfäden hergestellten Gewebe schützen die Larven vor Regen und Fressfeinden wie Raubwanzen, Raupenfliegen und Vögeln. Ab Juni verpuppen sich die Raupen in den Gespinstnestern meist im unteren Bereich der abgefressenen Bäume. Zwischen Juni und August schlüpfen dann die fertigen Motten und verpaaren sich. Die Weibchen legen ihre Eier auf Knospen und Zweige der bevorzugten Gehölze und umgeben sie mit einem braunen, hart werdenden Sekret. In dieser Schutzhülle verbringen die frisch geschlüpften Räupchen den Winter. Im kommenden Frühjahr fressen die Jungraupen erst Knospen und das Innere von Blättern, bis sie mit zunehmendem Alter schließlich gemeinsam mit ihren „Geschwistern“ die großen, namengebenden Gespinste bauen.