Hintergrund der Kampagne
Wer denkt, dass Froschschenkel in Deutschland nicht mehr angeboten werden der irrt sich. Vor allem in französischen und asiatischen Restaurants kann man sie essen und auch auf Märkten und Volksfesten werden sie wieder vermehrt angeboten. Da alle europäischen Frösche geschützt sind, werden sämtliche in der EU verzehrten Froschschenkel importiert – vorrangig aus Indonesien. Dass in Deutschland das Interesse an Froschfleisch steigt, sieht man an den Importzahlen zwischen 2012 (30,7 Tonnen) und 2016 (41,5 Tonnen). Für 41,5 Tonnen Schenkel müssen, je nach Froschart, zwischen 150.000 und 300.000 Lurche sterben. Mit unserer Kampagne möchten wir über die zahlreichen negativen Aspekte der Speise Froschschenkel informieren. So muss zum Beispiel ein Tier sterben, damit nicht einmal die Hälfte seines Körpers als Nahrungsmittel verwertet werden kann. Auch werden gefangene Frösche meist nicht getötet, bevor ihnen die Hinterbeine abgeschnitten werden. Der weggeworfene „Restfrosch“ lebt in der Regel noch eine ganze Weile, bis endlich der Tod eintritt.
Außerdem trägt der unmäßige Fang von Fröschen für den Export erheblich zum Artensterben in den Herkunftsländern bei. Da die Zucht in Farmen schwierig ist, sind die meisten Speisefrösche unkontrollierte Wildfänge. Angesichts der Tatsache, dass knapp ein Drittel aller weltweit vorkommenden Amphibienarten vom Aussterben bedroht ist, grenzt es an Irrsinn, auch noch Millionen von Lurchen zu töten, nur um ihre Beine zu essen.
Des Weiteren wird durch den massenhaften Fang bestimmter Froscharten auch das ökologische Gleichgewicht in den asiatischen Herkunftsländern erheblich gestört. Denn die Lurche ernähren sich vorrangig von Insekten. Gibt es weniger Frösche, vermehren sich die Sechsbeiner rasant. Unter anderem die Malaria- übertragende Anopheles-Mücken, wodurch die Zahl der Erkrankungen ansteigt. Aber auch Schadinsekten in den Reisfeldern. Als Reaktion werden verstärkt Insektenvernichtungsmittel wie das hochgiftige DDT eingesetzt.
Weitere Informationen zu dieser Kampagne finden Sie auf unserer Homepage.