Es ist höchte Zeit, um Nistkäste für Wildvögel aufzuhängen. Denn unsere gefiederten Nachbarn gehen schon sehr früh im Jahr auf die Suche nach geeigneten Nistmöglichkeiten. Obwohl man im Grunde das ganze Jahr über Nistkästen aufhängen kann, bietet sich das zeitige Frühjahr besonders an, um die Tiere beim Brutgeschäft zu unterstützen.
„Vor allem die in Höhlen nistenden Vogelarten wie Blau- und Kohlmeise, Star, Kleiber und Gartenrotschwanz finden kaum noch geeignete Plätze zum Nisten“, sagt Ursula Bauer von aktion tier und ergänzt: „Alte und morsche Bäume mit natürlich entstandenen oder von Spechten gemeißelten Hohlräumen sind kaum verfügbar, da sie in der Regel schnell gefällt werden“.
Die unterschiedlichen Vogelarten bevorzugen meist auch unterschiedliche Typen von Nistkästen. Daher sollte man genau beobachten, welche Vögel in der Umgebung leben und dann erst das Passende besorgen. Oft muss auch der Durchmesser des Einfluglochs zur Körpergröße passen. Nistkästen mit sehr kleinem Einflugloch zwischen 25 und 28 mm werden beispielsweise von kleinen Meisenarten wie Blau-, Hauben- und Tannenmeise bevorzugt. Kleiber, Kohlmeise und Spatz suchen dagegen Nistkästen mit größeren Eingängen zwischen 32 und 35 mm Durchmesser aus. Es gibt auch Vogelarten wie beispielsweise Hausrotschwanz, Bachstelze, Zaunkönig und Amsel, die mit höhlenartig geschlossenen Nisthilfen nicht viel anfangen können und nur sogenannte Halbhöhlen mit großem, offenem Eingangsbereich beziehen.
„Ein Nistkasten sollte immer geöffnet werden können, denn aus hygienischen Gründen muss im September das alte Nest entfernt und das Innere gründlich gereinigt werden“, sagt Dipl. Biologin Ursula Bauer. Die sauberen, wieder aufgehängten Kästen dienen anschließend Vögeln und kleinen Säugetieren als Übernachtungsmöglichkeit oder Winterquartier. Kleine Stahlblenden um das Eingangsloch schützen zum Beispiel vor Spechten und Eichhörnchen, die Vogelküken gelegentlich auf ihrem Speiseplan haben.