Mit ihrer sensiblen Nase sollen sie giftige Pflanzen aufspüren, die für Menschen gefährlich sein können. „Im Fokus stehen vor allem heimische und invasive Giftpflanzen, die sogenannte Pyrrolizidinalkaloide enthalten, wie zum Beispiel verschiedene Greiskrautarten“, erklärt Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V. Gelangen selbst kleinste Mengen dieser Pflanzen in Nahrungsmittel, hat das ernsthafte Folgen. Bereits wenige Exemplare können komplette Ernten zunichtemachen. Werden die Giftstoffe mit der Nahrung aufgenommen, reichern sie sich in der Leber an und führen beim Menschen zu bleibenden Schäden. Daher hat die EU seit 2022 strenge Grenzwerte festgelegt.
Doch wie kann sichergestellt werden, dass auf großen Ackerflächen keine dieser unerwünschten Pflanzen wächst? „Vor allem die jungen Triebe sind für den Landwirt mit bloßem Auge schwer zu erkennen. Sie tragen noch keine Blüten, was eine sichere Identifizierung auf einem großen Feld nahezu unmöglich macht“, so die Veterinärin.
Daher werden nun große Hoffnungen in die Vierbeiner gesetzt. Im Rahmen der Studie konditionieren die Untersucher die Hunde nacheinander in verschiedenen Phasen. Zunächst lernen sie an getrockneten giftigen Kräutern, später erfolgt der Einsatz auf dem freien Feld unter verschiedenen definierten Bedingungen. „Schlägt der ausgebildete Hund zukünftig beim Aufspüren der Giftpflanze an, kann der Landwirt sie schnell entfernen, ohne selbst mühsam suchen zu müssen“, erklärt Dr. Hölscher optimistisch. Auf diese Weise könnten Unkrautregulierungsmaßnahmen reduziert werden, und unsere Haushunde könnten einen echten Beitrag zur gesunden Nahrungsmittelproduktion leisten.