Vegane Kochbücher sind der Verkaufshit der letzten Jahre und bringen ihren Autoren teilweise Bestsellerruhm. Zu diesem Aufschwung haben nicht zuletzt nationale und internationale Stars beigetragen, die sich zum Vegetarismus bekennen: Paul McCartney, George Harrison, Kim Basinger, Eddie Vedder oder Xavier Naidoo sind nur wenige der bekanntesten. Doch auch historische Persönlichkeiten wie etwa Mahatma Gandhi tragen noch immer ihren Teil zur Popularität des Fleischverzichts bei. Selbst in der Populärkultur gibt es sie: Lisa Simpson und Mr. Spock sind wohl die bekanntesten fiktiven Vegetarier. Schätzungen zufolge leben in Deutschland derzeit rund 7 Millionen Vegetarier und immerhin 800.000 Veganer, zusammengenommen sind dies fast 10 % der Bevölkerung.
Für die allermeisten Fleischvermeider steht der Tierschutzgedanke im Vordergrund. Aus ethischen Gründen möchten immer mehr Menschen die moderne Fleischproduktion nicht unterstützen – nahezu 99 % des angebotenen Fleisches stammt aus industrieller Massentierhaltung, die oft nach dem Tierschutzgesetz zwar legal ist, für die wenigsten Tiere aber ein artgerechtes Leben bedeutet. Auch unter den Fleischessern spricht sich der Großteil gegen solche Umstände aus und möchte den Fleischkonsum zumindest reduzieren (dieser liegt in Deutschland bei derzeit ca. 60 kg pro Kopf und Jahr, in den USA betrug er zwischenzeitlich sogar 90 kg). Auch der ökologische Aspekt der massenhaften globalen Fleisch-produktion findet immer mehr Unterstützer, seitdem der Zusammenhang von Massentierhaltung und Klimaveränderung an Bekanntheit gewinnt: Nach einer aktuellen Studie trägt der Konsum tierischer Produkte deutlich mehr zum Klimawandel bei als bisher angenommen. Das Worldwatch Institute beziffert den Anteil auf über 50 %, mit steigender Tendenz. Demnach sind die klimaschädlichen Wirkungen der weltweiten Nutztierwirtschaft zusammengefasst sogar in größerem Ausmaß ursächlich für die negative Beeinflussung des Klimas als alle Autos, Flugzeuge und Schiffe zusammen. Verantwortlich dafür sind vor allem die Waldrodung zur Schaffung von Futteranbauflächen und Weideland, die Ausbringung von synthetischen und organischen Düngemitteln und die Entstehung von Methan bei der Verdauung von Rindern.