Pressemitteilung

West-Nil-Virus weiter auf dem Vormarsch

Der Krankheitserreger gehört dem Namen nach eigentlich gar nicht hierher: Das so genannte West-Nil-Virus wurde 2018 erstmals hierzulande in den östlich gelegenen Bundesländern bei Pferden nachgewiesen. Verbreitet wird es über Stechmücken und Vögel. Pferde sind lediglich Fehlwirte. Das heißt, sie infizieren sich und erkranken auch, können aber das Virus nicht mehr weitergeben.

Zu Anfang hofften die Experten auf harte Winter, die eine weitere Ausbreitung verhindern sollten. Doch diesem Optimismus wurde alsbald der Garaus gemacht. „Jedes Jahr gibt es seither neue Fälle, bei Vögeln, Pferden und leider auch bei Menschen“, so Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V.. Allein im Jahr 2023 konnte es bereits bei 18 Vierbeinern nachgewiesen werden. Mit einer weiteren Zunahme der Krankheitsfälle muss daher auch in Zukunft gerechnet werden.

Meistens verläuft die Infektion eher harmlos und ist von leichtem Fieber begleitet. Doch etwa ein Zehntel der Pferde zeigt deutliche Lähmungserscheinungen, manche können nicht mehr aufstehen und liegen fest. Circa die Hälfte dieser Kandidaten verstirbt dann leider auch. Die andere Hälfte, die überlebt, behält oft bleibende Schäden zurück. Ursächliche Therapie gibt es keine.

Eine Impfung bietet Schutz. Besitzer, deren Tiere in Gebieten aufgestallt sind, in denen das Virus bereits nachgewiesen wurde, sollten diese ihrem Tier angedeihen lassen, empfiehlt die Ständige Impfkommission für Tiere. Auch Turnierreitern, die mit ihren Sportpferden über Ländergrenzen hinaus unterwegs sind, empfehlen Fachleute die Impfung.

„Dem Menschen bleibt nur, sich vor Stichen zu schützen. Für ihn steht kein Impfstoff zur Verfügung“, bedauert Frau Dr. Hölscher. Speziell Personen mit schlechterem Immunsystem sollten in gefährdeten Gebieten daher auch an warmen Tagen eher lange Kleidung tragen und ein Mückenspray zur Prophylaxe verwenden.

weitere Informationen bei:

Dr. med. vet. Tina Hölscher

Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Mobil: +49 177 2451198
E-Mail: tierarzt[at]aktiontier.org