Zu Anfang hofften die Experten auf harte Winter, die eine weitere Ausbreitung verhindern sollten. Doch diesem Optimismus wurde alsbald der Garaus gemacht. „Jedes Jahr gibt es seither neue Fälle, bei Vögeln, Pferden und leider auch bei Menschen“, so Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V.. Allein im Jahr 2023 konnte es bereits bei 18 Vierbeinern nachgewiesen werden. Mit einer weiteren Zunahme der Krankheitsfälle muss daher auch in Zukunft gerechnet werden.
Meistens verläuft die Infektion eher harmlos und ist von leichtem Fieber begleitet. Doch etwa ein Zehntel der Pferde zeigt deutliche Lähmungserscheinungen, manche können nicht mehr aufstehen und liegen fest. Circa die Hälfte dieser Kandidaten verstirbt dann leider auch. Die andere Hälfte, die überlebt, behält oft bleibende Schäden zurück. Ursächliche Therapie gibt es keine.
Eine Impfung bietet Schutz. Besitzer, deren Tiere in Gebieten aufgestallt sind, in denen das Virus bereits nachgewiesen wurde, sollten diese ihrem Tier angedeihen lassen, empfiehlt die Ständige Impfkommission für Tiere. Auch Turnierreitern, die mit ihren Sportpferden über Ländergrenzen hinaus unterwegs sind, empfehlen Fachleute die Impfung.
„Dem Menschen bleibt nur, sich vor Stichen zu schützen. Für ihn steht kein Impfstoff zur Verfügung“, bedauert Frau Dr. Hölscher. Speziell Personen mit schlechterem Immunsystem sollten in gefährdeten Gebieten daher auch an warmen Tagen eher lange Kleidung tragen und ein Mückenspray zur Prophylaxe verwenden.