Die Menschen dringen bis heute immer weiter in den Lebensraum der Krokodile ein, töten sie, weil sie die Tiere als Gefahr für sich und ihre Haustiere ansehen. Ihr Fleisch und die Eier werden verzehrt. Die Moschusdrüsen der Krokodile werden zur Parfümherstellung genutzt. Und weil Krokodile Fische fressen, gelten sie als Konkurrenten der Fischer. Zusätzlich dezimiert der Lebensraumverlust, etwa durch den Bau von Dämmen, sowie die zunehmende Wasserverschmutzung die Krokodilbestände. An den Rand der Ausrottung brachte die Krokodile jedoch insbesondere die wachsende Nachfrage nach ihrer Haut, weil die Modeindustrie anfing, daraus Handtaschen, Schuhe, Koffer, Gürtel und andere Waren herzustellen.
Viele Krokodilarten gelten daher als gefährdet, und sechs Arten werden von der IUCN bereits als „von der Ausrottung bedroht“ (CR) eingestuft. Dazu zählen das Philippinenkrokodil (Crocodylus mindorensis), das Siamkrokodil (C. siamensis) und das Kubakrokodil (C. rhombifer). Die „Zootier des Jahres“ Kampagne 2021 wird deshalb drei Projekte finanziell unterstützen, die sich für den Erhalt dieser Krokodilarten einsetzen. Neben dem Lebensraumschutz, nachhaltigen Nachzucht- und Auswilderungsprojekten, Umweltbildung und Forschungsaufträgen, werden auch Lösungsansätze für ein besseres Zusammenleben von Menschen und Krokodilen aufgezeigt.
Schutzprojekt Philippinenkrokodil
In der Natur leben nur noch knapp 100 Philippinenkrokodile (Crocodylus mindorensis). Die Art wird daher als von der Ausrottung bedroht eingestuft. Seit vielen Jahren bauen Nachzuchtprojekte vor Ort und Zoologische Gärten in Europa, Amerika und Australien gemeinsam einen Bestand in menschlicher Obhut auf. Da die Haltung der Krokodile kompliziert ist und der Nachwuchs erst mit ca. 15 Jahren geschlechtsreif wird, ist das eine mühselige Aufgabe. Mittlerweile ist der Zoobestand stabil genug, um Tiere aus Europa in einem philippinischen Naturschutzgebiet, unter wissenschaftlicher Betreuung, auszuwildern. Die „Zootier des Jahres“-Kampagne finanziert den Bau neuer „soft-release“ Auswilderungsanlagen für Krokodile und einer weiteren Nachzuchtstation direkt in dem Auswilderungsgebiet. Zudem soll ein Zentrum für Umweltbildung, sowohl für Einheimische als auch für Touristen, entstehen und ein Konzept für nachhaltigen Tourismus in der Region umgesetzt werden