„Am schlimmsten ist es meist für Hunde“, berichtet Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., aus der Praxis. „Sie weigern sich auch nur das Haus zu verlassen, sobald der erste Böller losgeht“, führt sie aus.
Tierhalter haben mehrere Möglichkeiten, diesen Angstattacken entgegenzuwirken. Zum Beispiel können sie sich mit ihrem Liebling in Gegenden zurückziehen, in denen kaum Raketen geschossen werden. Berghütten sind beispielsweise ideal. Wer den Jahreswechsel nicht ausschließlich nach seinem Vierbeiner ausrichten möchte, kann zu anderen Mitteln greifen. „Man kann mit Hunden trainieren, um sie an das Geböllere zu gewöhnen“, erklärt die Tierärztin. Allerdings nimmt diese Phase Wochen und Monate in Anspruch. Dafür ist es jetzt bereits zu spät.
Alternativ können verschiedene pharmakologische Präparate helfen, den Hund zu entspannen. Hierfür stehen beispielsweise Pheromone zur Verfügung, die in Tablettenform verfüttert oder als Halsband getragen werden. Sie sind gut verträglich und zeigen keine Nebenwirkungen.
Stärker wirksam und nur beim Tierarzt erhältlich sind richtige Beruhigungsmittel. Seit Neuestem gibt es zum Beispiel eine Paste die hilft, die Angst zu lindern. Sie wird auf das Zahnfleisch des Tieres aufgetragen. „Der Besitzer muss allerdings dabei Handschuhe tragen, sonst verschläft er Silvester gemeinsam mit seinem Hund“, schmunzelt die Veterinärin. Sie rät, starke Medikamente nur in enger Absprache mit dem Haustierarzt einzusetzen und bereits vor Silvester einmal auszuprobieren, um sicherzustellen, dass der Hund sie auch gut verträgt.