Nun ist alles für den Einsatz bereit. Das Tier wird gesucht, und es wird gewartet, bis es eine ruhige Position eingenommen hat. Am besten befinden sich Tier und Schütze in einem Gehege oder geschlossenen Raum. Anvisiert werden die Hintergliedmaße des Patienten. Denn das Tier wird immer die Flucht nach vorne antreten. Setzt sich der Vierbeiner in Bewegung, verfehlt der Pfeil im schlechtesten Fall sein Ziel, aber er trifft auf diese Wiese keine empfindlichen Körperteile wie Augen oder Lunge.
Nun wird tief Luft geholt, gepustet, und ab geht die Post. Der Pfeil landet im Tier, der Patient erschrickt kurz und macht einen Satz nach vorn. Die Nadel dringt in das Gewebe ein. Jetzt kommt der Einsatz der Plastikmanschette, die bis dato verhindert hat, dass das Medikament aus dem Pfeil austritt. Sie wird bei Eindringen in das Tier nach hinten geschoben. Damit liegt die seitliche Öffnung der Nadel nun frei. Der Überdruck in der hinteren Kammer sorgt dafür, dass das Trennelement der beiden Kammern ganz nach vorne geschoben wird, das Präparat ergießt sich komplett in den Muskel des Tieres. Das war es, simpel und genial zugleich!
Sitzt der Schuss, muss kurz überprüft werden, ob sich die Medikamentenkammer wirklich entleert hat. Bei Narkosen heißt es jetzt nur noch, abwarten. In Kürze wird das Tier einschlafen. Handelt es sich um eine Impfung oder eine andere Medikamentenapplikation, gilt meist das gleiche. Nach kurzer Zeit versuchen die Vierbeiner sich des Pfeiles selbst zu entledigen und ziehen ihn mit den Zähnen heraus. Man muss ihn nur noch einsammeln.