Ursprünglich war der Hausrotschwanz als Nischenbrüter vorwiegend im Gebirge verbreitet. Seit etwa 250 Jahren hat sich sein Verbreitungsgebiet jedoch auf Tieflandregionen ausgeweitet und umfasst heute auch Siedlungsgebiete in der Nähe des Menschen. Die Nahrung des Hausrotschwanzes besteht hauptsächlich aus Insekten, die er oft vom Boden aus erbeutet, seltener auch in der Luft. Dabei zeigt er eine charakteristische Jagdmethode, bei der er von erhöhten Positionen, wie Felsen oder Pfosten, auf seine Beute lauert. Auch pflanzliche Nahrung, insbesondere Beeren, spielt in seinem Speiseplan eine gewisse Rolle. Der Gesang des Hausrotschwanzes ist auffällig und wird häufig bereits in den frühen Morgenstunden gehört.
In Europa brüten Hausrotschwänze vor allem in Gebieten mit offenen, übersichtlichen Landschaften, wie Berghängen, Steinbrüchen oder in der Nähe menschlicher Siedlungen. Sie haben sich erfolgreich an die menschliche Besiedlung angepasst und nutzen häufig Sekundärhabitate, die für die Art geeignet sind. Zu den Brutplätzen zählen sowohl natürliche als auch künstliche Niststandorte, wobei der Hausrotschwanz eine hohe Flexibilität bei der Neststandortswahl aufweist. Die Fortpflanzung erfolgt in der Regel monogam, wobei sich die Vögel oft bereits in der vorherigen Brutzeit auf ihre Partner fixieren. Hausrotschwänze können in weiten Teilen ihres Verbreitungsgebiets zwei Bruten pro Jahr aufziehen. Die geschlechtliche Reife wird am Ende des ersten Lebensjahres erreicht. Die Überwinterung der west- und mitteleuropäischen Hausrotschwänze erfolgt hauptsächlich im Mittelmeerraum. Der Zug in die Überwinterungsgebiete beginnt Ende September und erreicht seinen Höhepunkt im Oktober. Die Rückkehr ins Brutgebiet erfolgt bereits ab Januar, wobei die ersten Vögel oft Ende Februar eintreffen.