Elefanten tragen ihr Baby zwei Jahre mit sich im Bauch herum, Katzen nur zwei Monate, Mäusedamen entbinden ihre Jungtiere bereits 19 Tage nach der Befruchtung. Menschenaffen säugen ihren Nachwuchs über Jahre, eine Hündin ist froh, wenn die Welpen sie nach zwölf Wochen in Ruhe lassen. Pandabären und Fledermäuse bekommen meist nur ein Junges, Katzen zwei bis fünf, Hamster bekommen sogar bis zu neun Säuglinge. Allen gemein jedoch ist, dass der Tag der Geburt ein ganz besonderes Erlebnis ist.
Doch es gibt rund um die Vermehrung noch viel mehr zu bestaunen. So können manche Tierarten, darunter Eisbären und Seelöwen, den Geburtstermin um Wochen verzögern. Erst wenn das Nahrungsangebot ausreichend und die Witterung günstig ist, um Mutter und Kind zu ernähren, entwickelt sich der Embryo bis hin zur Geburtsreife. Manche Tierarten wie Kängurus und Wombats gebären ihren Nachwuchs in einem sehr frühreifen Stadium. Direkt nach der Geburt krabbelt das Kleine in den Beutel der Mutter und entwickelt sich hier in aller Seelenruhe weiter. Nahrung gibt es genug, denn hier drin sind auch die Zitzen versteckt. Sehr gemütlich!
Allen Tiermüttern gemein ist, dass sie sich eine ruhige und stressfreie Umgebung wünschen, um ihre Jungtiere zu gebären.
Nur wenn sich das Muttertier entspannen kann und sich sicher fühlt, gibt der Körper das „Go“, um den Nachwuchs das Licht der Welt erblicken zu lassen. Andernfalls – fühlt sich die Mutter beobachtet und unsicher – verzögert sich die Geburt. Über eine kurze Zeitspanne hinweg ist das kein Problem. Hält dieser unruhige Zustand aber Stunden oder gar Tage an, kann es zu fatalen Störungen im Geburtsverlauf kommen. Was lernen wir daraus? Jeder der sich glücklich schätzen darf, einer Tiergeburt beiwohnen zu dürfen, sollte sich eines ganz dick hinter die Ohren schreiben: Das Muttertier braucht Ruhe, Ruhe und ganz viel Ruhe. Es will nicht gestreichelt und liebkost werden, es möchte kein Kissen hierhin und dorthin geräumt haben. Lässt man die Mutter machen, richtet sie sich so ein, wie sie es mag. Bei Katzen kann das in einer Geburt in der Sockenschublade münden, die Hündin sucht sich das Arbeitszimmer als Geburtsstätte aus. Je weniger der Mensch eingreift, umso besser. Zumindest, solange alles normal läuft. In ruhiger Atmosphäre treten bei Geburten in der Tierwelt wenig Komplikationen auf. Die Dauer variiert stark. Mache Tierarten, so die Robben, neigen zu Sturzgeburten, die nur Sekunden dauern, bei anderen zieht sich die Sache über Stunden.