Pressemitteilung

Die Kottransplantation: ungewöhnlich, aber einfach und effektiv

Viele Tierhalter können ein Lied davon singen: Immer wieder hat der Hund aufs Neue Durchfall. Was wurde nicht schon alles untersucht, was hat man nicht schon für ein Geld ausgegeben. Und was ist das Resultat? Ein aufs andere Mal kuhfladenartige Kothaufen, das Einsammeln derselben zum Sauberhalten der Grünflächen erweist sich als nahezu unmöglich. Es ist zum Haare raufen.

Junger Hunden mit chronischen Darmproblemen
Gerade bei jungen Hunden mit chronischen Darmproblemen kann eine Kottransplantation sinnvoll sein, um Langzeitproblemen vorzubeugen. Foto: Ursula Bauer

„Jetzt gibt es Licht am Horizont für chronische Durchfallpatienten“, freut sich Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V. Brandaktuelle Studien belegen, dass besonders Patienten mit regelmäßig wiederkehrenden Darmproblemen auf simple Weise geholfen werden kann. „Im Idealfall wird im ersten Schritt ein sogenannter Dysbiose-Index ermittelt. Er liefert eine Aussage über die Zusammensetzung der vorhandenen physiologischen Darmkeime. Dazu benötigt der Tierarzt schlicht eine einzelne Kotprobe, die gefroren in ein spezielles Labor geschickt wird“, erläutert die Tierärztin die Vorgehensweise.

Erfolgt von dort die Bestätigung einer Verschiebung der Flora, steht die Transplantation an. Hierfür bedarf es weder einer Narkose noch einer Sedation. Der Tierarzt und seine Helfer brauchen lediglich eine große Spritze und einen dazu passenden Schlauch, mehr nicht. Der Kot eines gesunden Spendertieres wird mit etwas Flüssigkeit aufbereitet und mittels des Schlauches in den Enddarm des Darmpatienten eingefüllt. „Das war´s dann auch schon“, betont die Tierärztin die Einfachheit der Methode. "Die gesunden Darmbakterien des Spender-Tieres breiten sich im Darm des kranken Tieres aus. So kann die Darmflora schon in kurzer Zeit wieder aufgebaut werden."

Tierhalter, die Sorgenkinder mit dieser Problematik ihr Eigen nennen, können sich an ihre Tierärzte wenden und sich nach einer Kottransplantation erkundigen. Weitere Informationen erhalten Sie darüber hinaus auch unter: www.med.vetmed.uni-muenchen.de/einrichtungen/innere_medizin/leistungen/gastroenterologie/gastrospezialsprechstunde/index.html

weitere Informationen bei:

Dr. med. vet. Tina Hölscher

Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Mobil: +49 177 2451198
E-Mail: tierarzt[at]aktiontier.org