Mitte Dezember 2013 wurde aktion tier von Verwandten einer Rentnerin um Hilfe gebeten. Der alten Frau war nach dem Tod ihres Mannes nicht nur die Organisation ihres Lebens, sondern auch die Kontrolle über ihre Katzenhaltung entglitten. Das Häuschen mit Nebengebäuden und großem Garten in dem kleinen Ort bei Treffurt in Thüringen war zunehmend verkommen und vermüllt. Der Rentnerin war die Fähigkeit, die Räumlichkeiten ordentlich zu halten und gut für sich selbst zu sorgen, abhanden gekommen. Und aus den ursprünglich 3 unkastrierten Katzen waren im Laufe der Zeit 16 geworden. Für Futter war gesorgt, aber der Gesundheitszustand der Tiere war alles andere als gut.
Seit vielen Jahren hatte die Rentnerin kaum noch Kontakt zu ihren Angehörigen, wollte niemanden in ihr Messie-Haus lassen und schottete sich immer mehr von der Außenwelt ab. Durch einen plötzlich erforderlichen Krankenhausaufenthalt bot sich für die besorgte Tochter dann schließlich die Gelegenheit, nicht nur im Haus Ordnung zu schaffen, sondern auch die Katzenhaltung in Angriff zu nehmen. Nachdem Anrufe bei den örtlichen Behörden erfolglos blieben, fand die Tochter schließlich bei aktion tier schnelle und unbürokratische Hilfe. Schon am Eingang des Anwesens erwarteten uns mindestens 10 Katzen, die alle krank aussahen. Mit Lebendfallen und Keschern konnten wir zügig 13 Tiere einfangen und in unser Tierheim nach Meißen bringen. Tierärztin Birgit Hand stellte bei den teilweise sehr scheuen Tieren massiven Floh- und Ohrmilbenbefall sowie vereinzelte Augen- und Ohrenentzündungen fest. Die Schuppen und ehemaligen Stallungen des Einfamilienhauses, in denen sich die Katzen vorrangig aufhielten, waren mit dem Kot der Tiere und Bergen von Abfall verunreinigt. Derart schlechte hygienische Bedingungen sind immer auch ein guter Nährboden für Krankheiten.
Wir ließen mehrere Lebendfallen vor Ort, so dass die Verwandten noch 3 weitere Katzen einfangen und nach Meißen bringen konnten. Die Tiere wurden in unserer Obhut nicht nur gesund, sondern tauten auch zunehmend auf, so dass wir davon ausgehen, alle Katzen vermitteln zu können. Mit der kranken Rentnerin hatte die Verwandtschaft inzwischen im Krankenhaus mehrmals über das Katzenproblem gesprochen. Sie zeigte sich einsichtig und war schließlich nicht nur einverstanden sondern sogar froh, dass aktion tier geholfen und ihre Katzen übernommen hat.