Säugetiere

Gefahren für Tiere durch Stacheldraht und Netze

Wer schon einmal an den messerscharfen Spitzen der Stacheldrähte im Gelände hängen geblieben ist oder sich gar verletzt hat, wird sicherlich spätestens dann erkennen, wie gefährlich diese Drähte für Wildtiere sind.

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Nicht nur diese müssen schlimme Schmerzen erdulden, wenn sie versuchen, sich aus den heimtückischen Fallen zu befreien. Bei Nutztieren wie Schafe, Ziegen oder Kühe sind blutige Kratzer und sogar Maul- und Euterverletzungen die Folge. Auch Hunde können diese bereits überwachsenen Drähte nicht erkennen. Schon bei leichtem Hängenbleiben tragen sie schwere Risswunden davon.

Besonders heimtückisch und tödlich sind die Drähte für große Greifvögel wie Falken, Bussarde und Eulen. Bei den Versuchen, sich zu befreien, bohren sich die Spitzen tief in die Muskeln dieser Vögel, durchtrennen Sehnen und Knochen, sodass diese zum Fliegen geborenen Vögel nicht mehr zu retten sind. Netzartige Drähte oder Kunststoffnetze sind nicht weniger gefährlich. In Schrebergärten und selbst in Hausgärten werden sie gespannt, um die Saat oder junge Pflanzen zu schützen. Dort zappeln sich kleinere Vogelarten qualvoll zu Tode. Hier sind es auch Igel, die einen qualvollen Tod erleiden, denn sie können sich wegen ihres Stachelkleides nicht befreien, wenn sie hängen bleiben.

Größere Wildtiere wie Hirsche, Rehe und Wildschweine haben ebenfalls keine reelle Chance aus einem Netz zu entkommen. Sie zappeln sich zu Tode, strangulieren sich, brechen ihre Knochen und verbluten unweigerlich durch den Verlust von Gliedmaßen. Große Gefahr herrscht vor allem im Winter bei Nebel und Dunkelheit, da die Zäune dann mit Reif und Schnee bedeckt noch schwerer erkennbar sind. Abgesehen von Stacheldraht und Netzen sollten Wanderer und Spaziergänger auch darauf achten, dass sie ihre leeren Flaschen, Konservendosen und Verpackungsmaterialien mitnehmen und nicht irgendwo im Gelände liegen lassen. Nicht nur Stacheldrähte, sondern auch Drähte ohne Stacheln sind gefährlich. Oft werden sie noch in Klein- oder Schrebergärten verwendet. Hier sind es Igel, die einen qualvollen Tod erleiden, denn sie können sich wegen ihres Stachelkleides nicht befreien, wenn sie hängen bleiben.

Ingeborg Polaschek

aktion tier-Beratungsstelle für Wild- und kleine Haustiere