Nicht jeder Igel, der im Herbst gesehen wird, braucht Hilfe.
Im Gegenteil: „Das Einsammeln gesunder Igel bedeutet unnötigen Stress für das Tier und unnötige Arbeit für die beteiligten Personen“, warnt Karolin Schütte, Tierärztin im aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen. „Im Herbst ist Hochsaison in unserer Igelstation und wir stoßen an unsere Kapazitätsgrenze. Daher ist es besonders wichtig, dass nur hilfsbedürftige Igel zu uns gebracht werden.“
Und: Das Bundesnaturschutzgesetz erlaubt die Aufnahme und Pflege ausschließlich kranker, verletzter oder hilfloser Igel. Diese müssen nach der Genesung unverzüglich wieder in die Freiheit entlassen werden.
Welche Igel sind hilfebedürftig?
Hilfsbedürftig sind:
- Verletzte oder offensichtlich kranke Igel
- Torkelnde oder apathische Igel
- Mutterlose Igelsäuglinge mit geschlossenen Augen außerhalb des Nestes
- Stark abgemagerte und geschwächte Igel
- Tiere mit Fliegeneiern oder Madenbefall
- Igel, die bei Dauerfrost oder geschlossener Schneedecke unterwegs sind (Achtung: Auch gesunde Igel können während des Winterschlafs kurzzeitig aufwachen und das Nest verlassen).
Die Behandlung verletzter oder sehr schwacher Igel gehört unbedingt in fachkundige Hände. Wer einen zweifelsfrei hilfsbedürftigen Igel findet, sollte sich an eine Igelstation oder einen erfahrenen Tierarzt wenden.
