„Verspeist Ihr Hund einen vermeintlichen Giftköder, gehen Sie bitte sofort zum nächstgelegenen Tierarzt“, rät Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., zu sofortigem Handeln. Denn die Zeit rennt. „Der Nahrungsbrei inklusive Gift verweilt ein bis zwei Stunden im Magen. Erreicht der Tierbesitzer innerhalb dieser Zeitspanne einen Tierarzt, kann der ein Mittel spritzen, um den Hund zum Erbrechen zu bringen. Damit ist die größte Gefahr gebannt“, erklärt die Tierärztin die erste und wichtigste Notfallmaßnahme. Auf diese Weise wird weitgehend verhindert, dass das Toxin in den Tierkörper aufgenommen wird. Wieviel Gift auch nach dem Erbrechen letztendlich im Hundekörper verbleibt, kann nie sicher gesagt werden. Deshalb ist die Behandlung hier noch nicht zu Ende. Rattengift wirkt sehr langsam und führt zu inneren Blutungen. „In den folgenden Wochen muss das Opfer zudem Vitamin K erhalten, um die Blutgerinnung zu gewährleisten, falls doch Toxine in den Körper aufgenommen worden sind“, erklärt die Veterinärin die langfristige Therapie.
So abstrus es klingt: Es macht Sinn, entweder den vermeintlichen Giftköder oder gar das Erbrochene in einem Labor untersuchen zu lassen. Niedergelassene Tierärzte können entsprechende Ansprechpartner nennen. Nur wenn schwarz auf weiß dokumentiert ist, dass es sich tatsächlich um ein Gift handelt, kann auch Anzeige erstattet werden. Wird das Auslegen von Gift dann auch polizeilich verfolgt, bleibt die Hoffnung, dass das in Zukunft Tierhasser abschreckt, derart roh und brutal vorzugehen. Gar nicht auszudenken, wenn Kinder die Würstchen finden. Die mögen Wiener schließlich auch.