Pressemitteilung

Große Rettungsaktion in Vitzeroda

Meissen / Wartburgkreis. aktion tier und Tierheim Meißen Winkwitz e.V. übernehmen 16 Gnadenhof-Hunde aus ehemaliger Kaserne.

Am 26. Januar haben aktion tier und sein Kooperationspartner Tierheim Meißen-Winkwitz e.V. 16 Hunde von einem Tierhof bei Vitzeroda abgeholt und in das Tierheim nach Meißen gebracht. Auf dem mit etwa 120 Hunden völlig überbelegten Gnadenhof in einer ehemaligen Kaserne hatte sich die Lage um die Weihnachtszeit dramatisch zugespitzt. Hilferufe und Fotos von schmutzigen, tief im Schlamm stehenden Hunden in provisorischen Gehegen machten im Internet die Runde.

aktion tier bot daraufhin dem zuständigen Veterinäramt in Bad Salzungen seine Hilfe an. Die Übernahme der 16 Hunde, die Margitta Prass als Betreiberin des Gnadenhofs freiwillig abgab, fand im Beisein des Amtstierarztes Herrn Bernhard statt. „Die Aufnahme, Versorgung, Unterbringung und spätere Vermittlung der 16 Hunde im Tierheim in Meißen kostet uns etwa 10.000 Euro“, sagt Ursula Bauer von aktion tier- Berlin. „Die Tiere sind nicht geimpft, viele nicht kastriert, einige haben Bißverletzungen, Milben und Exzeme“, ergänzt Mario Assmann vom Tierheim Meißen-Winkwitz.

1994 war Marietta Praß mit etwa 40 Hunden in der alten Kaserne eingezogen. Damals war auf dem Gelände auch ein Hundezüchter. Als dieser anscheinend über Nacht verschwand, nahm Frau Praß die etwa 60 zurückgelassenen Vierbeiner bei sich auf. Durch die Zusammenarbeit mit einem anderen Verein, der wahrscheinlich Hunde aus dem Ausland brachte, sowie durch Privathunde, die einfach über den Zaun geworfen oder am Tor angebunden wurden, wuchs der Bestand weiter an. Schließlich lebten etwa 120 Hunde auf dem Kasernengelände – ohne Strom, Wasser und Heizung.

„Bereits vor 2,5 Jahren hatte der zuständige Amtstierarzt Herr Bernhard einen Aufnahmestopp verhängt“, sagt Ursula Bauer von aktion tier Berlin. Frau Praß, der der hohe Hundebestand zusehens über den Kopf wuchs, war zu einer Abgabe bereit und bat um Hilfe bei der Vermittlung. Es konnten jedoch lediglich 3 Hunde innerhalb Thüringens in andere Tierheime abgegeben werden, obwohl sich sogar die Mittelbehörde des Wartburgkreises eingeschaltet hatte. „Durch unsere Hilfe und die Aufnahme weiterer Hunde durch andere Tierschutzvereine konnte der Bestand nun auf etwa 50 Hunde reduziert werden“, sagt Ursula Bauer von aktion tier Berlin. Frau Praß ist kooperativ und hat eingesehen, dass sie nur eine überschaubare Anzahl von Hunden artgerecht versorgen kann. Dennoch muss die zuständige Veterinärbehörde weiterhin streng kontrollieren, dass nicht wieder Tiere aufgenommen werden. „Wir wollen schließlich in 1 Jahr nicht wieder hier stehen und Hunde retten müssen“, so Bauer abschließend.

weitere Informationen bei:

Ursula Bauer

Diplom-Biologin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Jüdenstr. 6
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Berlin

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