Mehrmals täglich kommt die Mutter und versorgt sie dort. Ansonsten wird brav an Ort und Stelle geblieben, komme was da wolle. Eigentlich eine gute Taktik. Doch rollt der Traktor zur ersten Mahd an, ist das zusammengekauerte Rehkitz verloren und dem Tod geweiht. Die Mähmaschine macht vor ihm nicht halt. Selbst bemühten Bauern ist es vom Traktor aus kaum möglich, ein Rehkind im Vorfeld zu entdecken, so gut ist es in aller Regel versteckt.
Diesen schlimmen Umstand zur Seltenheit werden zu lassen, hat sich ein Projekt namens www.kitzrettung-hilfe.de zum Ziel gesetzt. Hier können sich potenzielle Helfer registrieren lassen, die bereit sind, in der Zeit von Mai bis Juni gemeinsam mit den örtlichen Bauern oder zuständigen Jägern die Wiesen vor der Mahd abzusuchen und dort liegende Kitze aufzuspüren. Wie mit dem Findling verfahren wird, hängt davon ab, ob am selben Tag oder erst am nächsten gemäht werden soll bzw. muss. Nur wenn das Mähen sofort ansteht, darf das Kleine entfernt werden. Wie genau das von statten gehen muss, damit der Eingriff in die Natur ohne Schaden für Mutter und Kind abläuft, ist auf der Internetseite von www.kitzrettung-hilfe detailliert beschrieben.
Je mehr Helfer sich registrieren lassen, umso besser stehen die Chancen für die niedlichen Wesen vor einem grausamen Tod bewahrt zu werden – das ist Tierschutz vor Ort und hautnah für quasi jedermann.