Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., erklärt, wie Schnarchlaute beim Tier zustandekommen: „Es gibt mehrere Ursachen für diese Geräusche. Zum einen kann die angeborene Form der Atemwege der Grund für Schnarchattacken sein. Zum anderen können Infektionen des Atmungsapparates, altersbedingte Erschlaffung des Gaumensegels oder der Stimmbänder sowie Tumore im Atemwegsbereich derartiges Schnorcheln verursachen.“
Besonders hart trifft es Tiere, die die Problematik von Geburt an haben. Diese leiden z.B. unter einem verkürzten Gesichtsschädel mit einer platt eingedrückten Nase. Diese Besonderheit geht mit einer Deformation der luftführenden Wege einher. Besonders häufig sind zum Bespiel Perserkatzen, Möpse oder auch Bulldoggen betroffen. Ihnen kann so gut wie gar nicht geholfen werden. „Eine theoretisch mögliche Operation ist teuer, risikoreich und leider nicht immer von Erfolg gekrönt“, erläutert die Tierärztin die Schwierigkeiten, will man das Problem chirurgisch angehen. Viele Zuchtverbände bemühen sich deshalb derzeit um eine Rückzüchtung. Daher ist die Zahl der deformierten Tiere in Deutschland momentan glücklicherweise eher rückläufig. „Dennoch sollte man genau hinschauen, ob sich der Züchter des tierquälerischen Aspekts bewusst ist und gegensteuert, bevor man sich einen Vierbeiner einer gefährdeten Rasse anschafft“, warnt Frau Dr. Hölscher.
Wenn das Schnarchen relativ plötzlich auftritt und nicht schon von Geburt an vorhanden war, sieht die Sache meist besser aus. Die Ursache muss herausgefunden und bestenfalls behoben werden. Denn unternimmt der Tierhalter nichts, kann es zu Atemnot oder in fortgeschrittenen Stadien gar zu Erstickungsanfällen kommen. Bei entsprechender Therapie kann häufig für Abhilfe gesorgt werden und Tier und Besitzer gewinnen damit ihren erholsamen Schlaf zurück.