Ratgeber Tiermedizin

Hufrehe

Bei einem Reheschub entzündet sich Huflederhaut.

Tipps zur Erkennung der Temperatur des betroffenen Hufbeins und des Pulses

Die Entzündung ist allerdings nicht infektös und kann bei jedem Pferd auftreten. Es kommt zur Lockerung der Verbindung zwischen Hornschuh und den inneren Anteilen des Hufes. Zeitgleich zur nachlassenden Verbindung mit der Hornkapsel zieht eine Sehne an den inneren Kompartimenten des Hufes. Der Knochen im Huf, das Hufbein, kippt dabei nach vorne ab. Im schlimmsten Fall bricht es in der Folge mit seiner Spitze durch die Sohle durch. Bei akuten, drastisch verlaufenden Schüben kann auch der ganze Hornschuh komplett verloren gehen.

Ursachen:

Die Ursachen sind sehr unterschiedlich und es können mehrere Ursachen gleichzeitig eine Erkrankung auslösen. Man unterscheidet:

- Traumatische Rehe

  •  Zerrung, Zerreißung oder Quetschung der Huflederhaut
  • Angeborenen pathologischen Hufform
  • Folge eines schlechten Hufbeschlages

- Belastungsrehe

  • Übermäßige Arbeit
  • Falsches Training
  • Ungeeignete Untergründe
  • Lange Stehphasen

- Futter- und Vergiftungsrehe

  • Falsche Fütterung
  • Giftpflanzen
  • Schimmelpilze
  • Pestizide

- Geburtsrehe

  • Nachgeburtsverhaltung

- Medikamentenrehe

  • Medikamente wie beispielsweise Cortisonpräparate

- Metabolisches Syndrom und Cushing beim Pferd

  • Erkrankung des Energie- und Zuckerstoffwechsels
  • Übergewicht
  • Störung des Hormonhaushaltes

Symptome:

  • Im Verlauf zunehmende Lahmheit
  • kleinere Schritte
  • Atem- und Pulsfrequenz erhöhen sich
  • Temperatur der betroffenen Hufe steigt
  • manchmal Fieber
  • Schmerzen beim Abtasten

In schweren Fällen

  • Pferd geht keinen Schritt mehr
  • Futteraufnahme wird eingestellt

Eine Vorbeugung dieser Krankheit  durch eine bewusste Fütterung und einer artgerechten Haltung ist sehr wichtig, da Tiere, die einmal an Hufrehe erkrankt sind, immer wieder unter Reheschübe leiden.