Es kommt nicht selten vor, dass sich Wespen oder Baumhummeln häuslich einrichten. In der Regel findet man jedoch ein Vogelnest vor. Zum Beispiel von Meisen, die zu den häufigsten Vogelarten in Deutschland zählen.
Vogelarten wie Meise, Star, Kleiber und Sperling, die als sogenannte Höhlenbrüter gerne Nistkästen nutzen, können mehrere Bruten im Jahr großziehen. Dann wird das alte Nistmaterial vor einer neuen Brut jedoch nicht ausgeräumt, sondern überbaut. Daher kann das Nest recht voluminös sein.
Ein Meisennest besteht aus Moos, kleinen Ästchen, Pflanzenhalmen und Kiefernnadeln. Innen und am Rand wird es von den Vögeln mit Federn, Schafwolle und oft auch Hundehaaren flauschig-weich ausgepolstert. „Man sollte darauf gefasst sein, auch einmal ein totes, mumifiziertes Küken zu finden“, erklärt Biologin Bauer von aktion tier. In der Natur geht eben nicht immer alles glatt. Neben kleinen Tierleichen trifft man mit Sicherheit auch auf Parasiten wie Schmeißfliegen im Puppen-Stadium, Flöhe und Milben. Diese Plagegeister sind in jedem Vogelnest, überleben in der Regel auch den Winter und „warten“ schon auf den Vogelnachwuchs im kommenden Jahr.
Im Grunde genügt es, das Nistmaterial zu entfernen und den Kasten gründlich auszufegen. Wer will, kann ihn auch noch mit klarem Wasser ausspülen. Dann bitte geöffnet gut trocknen lassen. „Auf keinen Fall Reinigungs- oder Insektenvernichtungsmittel verwenden“, warnt Ursula Bauer und ergänzt: „Das könnte tödliche Folgen für alle Tiere haben, die den Kasten im Anschluss nutzen“.
Denn wenn dieser wieder an seinem Platz hängt, dient er anderen Gartenbewohnern wie Ohrwürmern, Schmetterlingen, Wespenköniginnen oder kleinen Säugetieren wie Haselmaus, Siebenschläfer und Eichhörnchen als Winterquartier. Auch manche Vögel polstern sich die gereinigten Kästen neu aus und nutzen sie in der kalten Jahreszeit als Schlafplatz. Daher empfiehlt aktion tier die Reinigungsarbeiten auch immer im Herbst und nicht im Frühjahr!