Frisst ein Pferd Eichenlaub oder auch ganze Eicheln, nimmt es damit den Wirkstoff Tannin auf. Der wird im Pferdekörper in einen anderen Stoff umgewandelt. Dieses neue Stoffwechselprodukt heftet sich an Eiweiße an, die die Schleimhäute schädigen. Dies führt je nach aufgenommener Menge zu blutigen Durchfällen und Nierenschäden. Der Tierarzt diagnostiziert eine Kolik. Im Blutbild erkennt man das Nierenversagen. Letztendlich kommt es zum Zusammenbruch des Kreislaufes. Das Tier verstirbt. Zwischen Aufnahme des Giftes und dem Tod liegen 12 bis 36 Stunden.
„Leider kann man eine Tannin Vergiftung nur symptomatisch behandeln“, bedauert die Tierärztin. Um den Kreislauf zu stabilisieren, wird der Patient infundiert. Die Gabe von Antibiotika verhindert zusätzliche Infektionen mit Bakterien. Schmerzmittel helfen dem Tier über die schlimmsten Stunden hinweg. Im besten Fall überlebt der Vierbeiner.
Doch besser es kommt erst gar nicht soweit. „Pferdebesitzer müssen im Herbst unbedingt darauf achten, dass ihre Pferde weder Eicheln noch das Laub von Eichen fressen, dann steht Ausritten im goldenen Herbst nichts im Wege“, beschreibt die Veterinärin die beste Prophylaxe.