Zuerst wurden Fälle der Seuche in Georgien gemeldet, dann vermehrt auch aus dem Süden Russlands. 2014 erreichte sie schließlich die Außengrenzen der EU in Polen und Litauen, nur wenig später folgten Meldungen aus Lettland und 2017 aus Rumänien und Tschechien. Die ASP breitet sich nahezu unkontrollierbar aus, denn eine Impfung ist nicht möglich. Ursprünglich wurde sie durch Zecken übertragen, heute wird sie vor allem durch den Menschen und den grenzübertretenden Verkehr eingeschleppt. Besonders gefährlich sind dabei nicht nur verunreinigte Schweinetransporter oder Kleidung und Ausrüstung von Jägern. Auch unüberlegt entsorgte Nahrungsreste sind ein großes Risiko. Denn selbst in verarbeiteten Fleischprodukten wie Wurst und Schinken kann das Virus sich halten und sogar unentdeckt vermehren – was für Wildschweine eine willkommene Nahrungsquelle, etwa in den Abfallbehältern von Autobahnraststätten ist, bildet damit auch eine Ansteckungsgefahr für die Schwarzkittel.
Die ASP ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, schon beim Verdacht auf eine Infektion muss das Veterinäramt unterrichtet werden. Bestätigt sich ein Verdacht, wird in der Regel der gesamte Tierbestand getötet (gekeult), um ein weiteres Ausbrechen zu unterbinden. Für Landwirte ist dieses rigide Vorgehen nicht nur mit hohem Aufwand, sondern auch mit erheblichen finanziellen Einbußen verbunden; der Deutsche Bauernverband schätzt den möglichen Schaden für die Tieragrarindustrie im Falle eines Ausbruchs der ASP in Deutschland auf bis zu zwei Milliarden Euro jährlich. Dieser dürfte sich nicht nur in einem wahrscheinlich sehr weit absinkenden Preis für Schweinefleisch zeigen, auch der Export in Drittländer würde massiv einbrechen. Die Reaktionen sind daher fast überall ähnlich.