Nun hat Renault beschlossen, einen Schlussstrich zu ziehen und künftig ganz auf Leder zu verzichten. Damit setzt der Konzern ein starkes Zeichen für Tierwohl, Nachhaltigkeit und eine neue Verantwortung in der Automobilbranche. Ab Ende 2025 wird der französische Autobauer in allen Fahrzeugen auf echtes Leder verzichten. Einzige Ausnahme sind die Sportwagen der Marke Alpine. Der Entschluss kam nicht von ungefähr. Nach Gesprächen mit Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen und einer weltweiten Umfrage stand fest: Immer mehr Menschen wünschen sich Autos mit tierfreundlicher Innenausstattung. Damit übernimmt Renault eine Vorreiterrolle und zeigt, dass die Zukunft der Mobilität nicht auf Kosten von Tieren gestaltet werden muss.
Lederfrei in die Zukunft – Renault verzichtet auf Tierhäute
Leder riecht für viele Menschen nach Luxus, fühlt sich geschmeidig an und gilt seit Jahrzehnten als Inbegriff nicht nur hochwertiger Autoinnenausstattung. Doch hinter der glänzenden Fassade verbirgt sich eine Realität, die kaum jemand sehen möchte: Millionen Tiere verlieren dafür jedes Jahr ihr Leben, während Chemikalien und Abholzung der Umwelt schwer zusetzen.

Leder gilt für viele noch immer als edel und hochwertig.
Doch der vermeintliche Luxus hat einen hohen Preis. Allein für den Innenraum eines Standardautos braucht man die Häute von etwa drei Rindern. Entgegen der oft verbreiteten Behauptung ist Leder kein „Nebenprodukt“ der Fleischindustrie. Vielmehr handelt es sich um einen eigenen Industriezweig, der Tiere gezielt züchtet und unter grausamen Bedingungen hält. Viele müssen ihr Leben in engen, schmutzigen Ställen verbringen und werden unter Leidensdruck geschlachtet. Dass diese Tiere als reine „Ressource“ betrachtet werden, ist unvereinbar mit einem verantwortungsvollen Umgang mit Lebewesen.
Neben dem Tierleid belastet die Lederproduktion auch massiv die Umwelt. Damit Leder haltbar wird, braucht es große Mengen an Chemikalien – bis zu 170 verschiedene Stoffe, darunter giftiges Chrom und sogar Zyanid. Diese gefährden nicht nur die Gesundheit der Arbeiter, sondern gelangen über Abwässer auch in Flüsse und Böden. Zudem verschlingt die Lederproduktion enorme Wassermengen. Für Weideflächen werden Wälder gerodet, wodurch wertvolle Lebensräume zerstört werden. Damit trägt die Branche erheblich zum Verlust von Biodiversität und zur Klimakrise bei. Leder kann zwar recycelt werden, doch dieser Prozess ist energieintensiv und ebenfalls belastend für die Umwelt.
Renault zeigt, dass es auch anders geht. Künftig sollen alle Serienfahrzeuge mit Innenräumen ausgestattet werden, die aus recycelten Materialien und innovativen Kunststoffen bestehen, teilweise sogar auf pflanzlicher Basis. Diese Alternativen sind langlebig, pflegeleicht und angenehm. Sie beweisen, dass Qualität und Komfort nicht auf Kosten von Tieren und Natur gehen müssen. Gleichzeitig verdeutlicht Renault, dass nachhaltige Materialien inzwischen technisch ausgereift und für den Massenmarkt geeignet sind. Bemerkenswert ist, dass Renaults Schritt nicht allein ökologisch motiviert ist, sondern auch auf den wachsenden Wunsch der Kunden nach tierfreien Produkten reagiert. Immer mehr Verbraucher möchten ihre Kaufentscheidungen im Einklang mit ihren ethischen Werten treffen. Ein Auto ohne Leder kann deshalb auch ein wichtiges Kaufargument sein, ähnlich wie vegane Kleidung oder Kosmetik. Renault zeigt, dass Unternehmen erfolgreich sein können, wenn sie gesellschaftliche Veränderungen ernst nehmen und Innovation mit Verantwortung verbinden.
Jedes Jahr werden weltweit rund eine Milliarde Tiere für die Lederproduktion getötet.
Die Lederindustrie trägt erheblich zu globalen Umweltproblemen bei, von hohen CO2-Emissionen über verschmutzte Gewässer bis hin zur Abholzung ganzer Ökosysteme.
Jeder Hersteller, der auf tierfreie Materialien setzt, entlastet die Natur und verhindert Tierleid. Renault hat nun den Anfang gemacht. Bleibt zu hoffen, dass andere Autobauer diesem Beispiel folgen und ebenfalls Verantwortung übernehmen. Denn die Zukunft der Mobilität muss tierfreundlicher, nachhaltiger und frei von Leid sein. Leder mag lange als Inbegriff von Luxus gegolten haben, doch der Preis dafür war immer Tierleid und Umweltzerstörung. Renault zeigt nun, dass echter Fortschritt nicht im Festhalten an alten Symbolen liegt, sondern in der Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Der Abschied vom Leder ist deshalb mehr als nur eine Materialentscheidung – er ist ein Signal für Mitgefühl, Innovation und Verantwortung. Und genau darin liegt der wahre Luxus der Zukunft.
Ein Blick in die ARD-Reportage „Illegales Leder – wie deutsche Autobauer den Regenwald bedrohen“ von August 2025 zeigte, warum ein Umdenken dringend nötig ist: Für die Rinderhaltung wurden in Brasilien riesige Regenwaldflächen zerstört, und über intransparente Lieferketten landet dieses Leder bis heute in deutschen Fahrzeugen. Die Recherche macht deutlich, wie eng Tierleid, Umweltzerstörung und die gängige Lederausstattung verknüpft sind – und warum der Schritt hin zu wirklich lederfreien Autos so wichtig ist.
Die Broschüre von aktion tier zur Aufklärungskampagne zum Thema „Leder“ können Sie kostenfrei unter www.aktiontier.org im Downloadbereich herunterladen, unter shop.aktiontier.org oder per E-Mail unter shop[at]aktiontier.org oder telefonisch unter 030 3011162-55 bestellen.
