„Auch viele Tierärzte denken in so einem Fall noch nicht an den Lungenwurm“, berichtet Frau Dr. Tina Hölscher, Veterinärin von aktion tier e.V. Das liegt vor allem daran, dass der gefährliche Parasit bis vor kurzem in Deutschland so gut wie gar nicht aufgetreten ist. Erst in jüngster Zeit breitet sich Angiostrongylus vasorum, wie er in der Fachsprache genannt wird, auch bei uns aus und infiziert unsere Haus- und Wildtiere. Die Übertragung erfolgt durch das Verspeisen von Nackt- oder auch kleinen Gehäuseschnecken. „Die Schnecken werden selten absichtlich von Hunden und Katzen verschluckt, sondern vielmehr beim Gras fressen, beim Ausschlecken des Futternapfes im Freien oder beim Ballspielen draußen versehentlich aufgenommen“, hält die Tierärztin Besitzern entgegen, die der Meinung sind, ihre Vierbeiner würden niemals Schnecken fressen.
Ist die Larve erst mal im Säugetier, entwickelt sie sich dort weiter. Die Würmer nisten sich dann in den Gefäßen der Lunge und des Herzens ein und verursachen dort ein massives Entzündungsgeschehen. „Unbehandelt kann das Haustier daran versterben“, warnt Frau Dr. Hölscher. Um den Wurm nachzuweisen muss eine Kotuntersuchung gezielt auf Lungenwürmer hin durchgeführt werden. Mit den Nachweisverfahren, die gängigerweise angewandt werden, wird der Parasit nicht entdeckt. „Bei therapieresistentem Husten muss ab jetzt auch in Deutschland immer an den Lungenwurm gedacht werden“, schließt die Tierärztin von aktion tier e.V.