Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., erklärt, inwieweit die Umschreibungen hilfreich sind und welche Maßnahmen im Einzelfall zur Besserung führen. „Grundsätzlich kann Vomitus, wie Erbrechen in der Fachsprache genannt wird, vielerlei Ursachen haben“, so die Veterinärin.
- Gelber Schleim deutet auf Beimengungen in Form von Galle hin, führt sie aus. Das Tier hat vermutlich schon länger nicht gefressen. Hier kann helfen, die Fütterungsintervalle zu verkürzen.
- Unverdautes Futter bricht der Patient, wenn er sich überfressen hat oder wenn ein Passage-Hindernis im Magen-Darm-Trakt vorliegt. Bei Ersterem sollte die Fütterungsmenge entsprechend angepasst werden.
- Ist das Futter bereits weitgehend verdaut, ist die Erkrankung eher im Darm als im Magen zu lokalisieren. Eine Karottensuppe nach dem Rezept von Moro kann Abhilfe schaffen.
- Schwarze Massen weisen auf Blutbeimengungen hin, wie sie bei Vergiftungen oder bei tumorösen Erkrankungen vorkommen. Der erste Weg muss in diesem Fall zum Tierarzt führen.
- Rötliche Schleimschlieren lassen auf Entzündungen oder Verletzungen der Magendarmschleimhaut schließen. Zwölf Stunden Futterentzug und danach leicht verdauliche Kost schonen den Verdauungstrakt und können eine Besserung der Symptome bewirken.
- Spaghettiartige Strukturen geben Anlass, an einen Wurmbefall zu denken und diesen entsprechend zu behandeln.
„Dauert das Erbrechen länger als 24 Stunden an oder wirkt der Vierbeiner allgemein krank, sollte man besser eine Tierarztpraxis aufsuchen“, rät Frau Dr. Hölscher abschließend. Manche Erkrankungen, die mit Vomitus einhergehen, wie beispielsweise eine Magendrehung, dulden keinen Aufschub und enden unbehandelt tödlich.