Was wohl aber noch weitaus mehr Menschen nicht wissen: Solche Tiermärkte gibt es auch in Deutschland. Wer hier ein Tier kauft, begeht in der Regel keinen Gesetzesverstoß. Dennoch sollte man sich im Klaren darüber sein, welches die Konsequenzen sind: Das Geschäft mit den Tieren, der Umgang mit ihnen wie mit gewöhnlichen Waren, wird so immer weiter vorangetrieben. Relativ bekannt sind regionale und teils riesige Börsen, auf denen Vögel oder Fische, besonders aber die sogenannten Exoten, gehandelt werden. Ebenso meist regional bekannt sind die Viehmärkte, Umschlagplätze für Rinder, Pferde und Schafe. Doch auch Kleintiere wie Hunde, Katzen oder Kaninchen werden mitten in Deutschland auf hunderten Märkten zum Kauf angeboten.
Tiermärkte gibt es im ganzen Bundesgebiet, der größte findet einmal jährlich in Bayern statt: Der Straubinger Dreikönigsmarkt zieht Besucher aus ganz Europa an – bis zu 15.000 Menschen kamen im vergangenen Jahr. Nach eigenen Angaben wurden 2014 rund 17.000 Tiere ausgestellt, überwiegend Tauben, Enten, Hühner und andere Vogelarten, aber auch Kaninchen und andere Kleinsäuger. Der Dreikönigsmarkt ist für viele Tierschützer schon lange ein Stein des Anstoßes, da seit Jahren viele Tiere unter den nicht artgerechten Bedingungen vor Ort leiden müssen. 2014 hatten die Veterinärbehörden erstmals Auflagen verhängt, doch die meisten Tiermärkte verlaufen völlig unbehelligt von den zuständigen Behörden.