In der Fachsprache wird die Krankheit AHDS (Akutes Hämorrhagisches Diarrhoe Syndrom) genannt. Viele der betroffenen Vierbeiner versterben schon innerhalb der ersten 24 Stunden. Die Tierärzte stehen vor einem Rätsel. „Die Behörden haben bereits eine Meldepflicht eingeführt, um der bedrohlichen Hundekrankheit auf die Spur zu kommen. Verstorbene Tiere werden von den Ämtern kostenfrei obduziert.“, berichtet Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V.
Sicher ist leider bisher nur eins: Kein gängiger Durchfallerreger löst die Massenerkrankungen aus. Entsprechende Tests verliefen alle negativ. Momentan steht ein Bakterium mit dem komplizierten Namen Providencia alcalifaciens im Verdacht, für den Ausbruch verantwortlich zu sein. Dieser Keim kommt in der Erde und im Wasser vor. Durch das feuchte Klima kann er sich besonders im Herbst gut vermehren. Bewiesen ist allerdings noch gar nichts.
Genauso unklar ist, ob sich die Hunde untereinander anstecken oder ob eine Übertragung auf den Menschen möglich ist. „In Deutschland ist bisher kein echter Fall von AHDS bekannt geworden“, beruhigt die Veterinärin besorgte Tierbesitzer.
Auf Reisen mit Hund nach Norwegen und vor allem in die Umgebung von Oslo sollte aus Sicherheitsgründen doch zunächst verzichtet werden, zumindest bis die Ursache für die Todesfälle geklärt ist.