Fall Cuxhavener Umland - September 2016
Zwei jungen Seeadlern aus dem Cuxhavener Umland wurde zum Verhängnis, dass die Elterntiere den Horst auf eine zu schwach gewachsene Fichte gebaut hatten. Bei einem der Unwetter in diesem Frühjahr stürzte der Horst mit den Jungvögeln zu Boden. Gott sei Dank blieben sie dabei unversehrt, doch überließen die Elterntiere ihren Nachwuchs dem Schicksal.
Im Alter von etwa sechs Wochen wurden die beiden von der Projektgruppe „Seeadlerschutz Niedersachsen“ der aktion tier-Wildtierstation in Rastede übergeben. Nach einer eingehenden Untersuchung war klar, dass die beiden das Abenteuer gesund überstanden hatten. Sie haben den eilig geschaffenen Kunsthorst mit zehn Wochen verlassen und wurden in den Wildflug gestellt. Der Stationsleiter Klaus Meyer ist froh und dankbar, dass er dazu beitragen konnte, die immer noch seltenen Seeadler vor dem sicheren Tod bewahrt zu haben und hofft, die beringten Vögel nach ihrer Auswilderung irgendwann einmal – vielleicht sogar in der Nähe der Station – in der Natur beobachten zu können.
Mäusebussard zieht bei Steppenadler ein
In den Frühjahrswochen werden täglich Jungtiere zur weiteren Versorgung abgegeben. Als Ende Mai ein noch sehr junger Mäusebussard in Obhut genommen wurde, entschied der Stationsleiter nach Abwägen aller Risiken, den Jungvogel einem seit Jahren in der Station befindlichen weiblichen Steppenadler „unterzuschieben“. Der Steppenadler hatte wie schon im Jahr zuvor ein unbefruchtetes Ei bebrütet. Der Adler mag sich gewundert haben, dass unter Umgehung des Schlüpfens plötzlich ein Jungvogel da war. Aber nach anfänglichem Zögern hat das Weibchen den jungen Mäusebussard adoptiert und umsorgt ihn nun mit großer Fürsorge. Wenn alles gut geht, soll der Mäusebussard im Spätsommer ausgewildert werden.