„Die chronisch überfüllten Katzenstationen deutscher Tierheime und die alarmierend hohen Zahlen an Straßenkatzen sprechen da eine ganz andere Sprache“, sagt Diplom-Biologin Ursula Bauer von aktion tier e.V. Angeschafft, abgegeben, ausgesetzt - sind die traurigen Stationen vieler Tausend Katzenschicksale.
Straßenkatzen sind in der Regel ausgesetzte und dann verwilderte Haustiger sowie deren Nachkommen. Es gibt sie flächendeckend überall in Deutschland. „Allein in Berlin gehen wir anhand unserer verlässlichen Erfassungen von rund 35.000 herrenlosen, verwilderten Hauskatzen aus“, sagt Ursula Bauer. aktion tier hat sich schon früh dieses Problemkomplexes „Straßenkatzen“ angenommen und bereits im Jahr 2002 das Projekt Kitty ins Leben gerufen, im Rahmen dessen jährlich bundesweit rund 4.000 Katzen kastriert werden. Darüber hinaus werden Tausende Tiere medizinisch versorgt und an festen Futterstellen betreut.
Da zur Vermehrung der Straßenkatzen-Populationen auch maßgeblich unkastrierte Hauskatzen mit Freigang beitragen, setzt sich aktion tier darüber hinaus für eine bundesweite Kastrationspflicht von privaten Freigängerkatzen ein. Die in Paderborn durch intensives Mitwirken von aktion tier erstmals in Deutschland eingeführte, behördlich vorgeschriebene Kastrationspflicht, das sogenannte Paderborner Modell, hat inzwischen Schule gemacht. Inzwischen soll sie in über 500 Städten und Gemeinden eingeführt worden sein.
Eine weitere effektive Maßnahme, um das Aussetzen von Hauskatzen zu erschweren, wäre die bundesweite Chip- und Registrierpflicht von Hauskatzen. „Die hierdurch deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit, ein aufgefundenes Tier seinem Besitzer zuzuordnen, würde mit Sicherheit viele Menschen davon abhalten, sich ihrer Katze durch Aussetzen zu entledigen“, so Ursula Bauer abschließend.
Weitere Informationen zum aktion tier- Projekt Kitty finden Sie hier.