Säugetiere

Tier des Jahres 2021 – Der Fischotter

Der Fischotter, lat. Lutra Lutra, gilt leider in vielen Regionen Deutschlands als ausgestorben. Dieser traurige Fakt bestärkte wohl die Wahl des Fischotters als Tier des Jahres 2021. Der putzige Fischotter gehört zur Familie der Marder und besitzt wahrlich viele Talente, da er sich als artistisch begabter und schneller Schwimmer zeigt und auch zu Land geschickt nach Nahrung jagt. Sein extrem dichtes Fell schützt ihn bei Kälte und Nässe und hat ihm noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts vielerorts das Leben gekostet, da sein Fell gerne zu Pelz verarbeitet wurde.

Foto: © AdobeStock, Kletr

Die Felldichte des dämmerungs- und nachtaktiven Fischotters mit rund 140 Millionen Haaren, ca. 60.000-80.000 Haare pro Quadratzentimeter, bietet die perfekte Isolierung, sodass die Haut, auch unter Wasser, immer trocken und warm bleibt. Den Wohnungsbau betreibt der Fischotter am Flussufer. Hierfür nutzt er versteckte Totholzhaufen oder sucht sich Erdhöhlen im Wurzelwerk oder Schilfröhricht, gräbt gelegentlich auch selbst oder baut vorhandene Verstecke noch aus. Sein oftmals kilometerlanges Streifgebiet am Ufer kontrolliert er regelmäßig und ist ständig auf Nahrungssuche an Land und im Wasser auf dem Gewässergrund. Sieben bis acht Minuten kann er unter Wasser die Luft anhalten. Zu seinen Lieblingsspeisen gehören neben kleinen Säugetieren wie Mäuse auch Enten, Amphibien, Krebse, Schnecken und Insekten. Kleineres Getier frisst der Otter im Wasser sofort, größeres bringt er erst an Land.

Der Fischotter ist in ganz Europa Zuhause, außer auf Island und auf den Inseln des Mittelmeeres. Die eindeutigere Bezeichnung für ihn ist Eurasischer Fischotter, da es noch weitere Fischotter-Arten wie den Indischen oder den Amerikanischen Fischotter gibt.

Größte Gefahren

Die größte Bedrohung für den Fischotter ist tatsächlich der Straßenverkehr. Dies betrifft in erster Linie Brückenbereiche. Denn sofern kein Uferstreifen unter der Brücke vorhanden und auch die Strömungsgeschwindigkeit des Flusses unter einer Brücke stärker ist, nimmt der Fischotter den Umweg oben über die Brücke über die Straße in Kauf, statt sich in die gefährliche Strömung zu begeben, was ihm leider oft zum Verhängnis wird.

Für den immer hungrigen Otter sind Forellen- und Karpfenteiche das Paradies auf Erden. Fischwirte innerhalb der Teichwirtschaft finden das nicht so schön und schützen ihre begehrten Zuchtgewässer mit Elektrozäunen. Versucht der Otter aber bei der Jagd auf Beute in aufgestellte Fischreusen zu gelangen, bleibt er in den engen Garngeflechten oft stecken und erstickt qualvoll. Sogenannte „Otterkreuze“, die am Eingang der Reusen befestigt werden können, verhindern den Einstieg des Otters und schützen damit sein Leben. Zu den natürlichen Feinden des Fischotters zählen der Wolf, der Luchs, der Seeadler sowie frei laufende Hunde. Es sind allerdings vor allem weniger erfahrene Jungtiere, die ihnen zum Opfer fallen. In der freien Natur können Fischotter ein Alter von 8-13 Jahren erreichen.

Jacke aus kanadischem Otterfell
Jacke aus kanadischem Otterfell. Foto: Gemeinfrei

Der Pelz wurde dem Fischotter zum Verhängnis

Otterfelle gelten als die haltbarsten unter den Pelzen. Der ursprünglich in der ganzen Welt Zuhause gewesene Otter ist in den meisten Gebieten inzwischen selten geworden. Der Handel mit dem Pelz aber ist mittlerweile fast ganz zum Erliegen gekommen. Im Wesentlichen sind nordamerikanische Otterfelle noch im Handel, die meisten Herkommen unterliegen den Handelsbeschränkungen oder absoluten Handelsverboten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens. Europäische Otter bezeichnet der Pelzhandel traditionell als Landotter.
Quelle: Wikipedia

Alexandra Pfitzmann

Redaktion "mensch & tier"