„Wenn möglich, sollte die Grunderkrankung herausgefunden und therapiert werden“, so Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V. Leider handelt es sich aber oft um ein chronisches Geschehen, das beispielsweise durch einen Virus bedingt ist. Oder aber anatomische Besonderheiten führen zu diesem Augenausfluss. Dann ist es schwierig bis unmöglich die zugrunde liegende Ursache des tränenden Auges zu eliminieren. Umso wichtiger wird damit die pflegende Rolle des Besitzers. Er muss die Augen und Umgebung sauber halten, damit sich die umliegende Haut nicht entzündet und das Geschehen damit zusätzlich verschlimmert.
„Zunächst sollten die Haare im zur Nase zugewandten Augenwinkel abrasiert oder sehr kurzgehalten werden“, empfiehlt die Tierärztin. So hat das Sekret weniger Möglichkeiten anzuhaften. Dann müssen Besitzer den Bereich rund um die Augen mindestens einmal täglich mit einem feuchten, sauberen Waschlappen reinigen. „Kamille ist in diesem Zusammenhang tabu“, lehnt die Tierärztin ein häufig angewandtes Hausmittel ab. „Es reizt die Bindehäute und wirkt hier nicht zielführend“, erklärt sie.
Will man hartnäckige Verklebungen lösen, hat sie einen anderen Tipp: “Acetylcystein, kurz ACC Hustenlöser, löst Schleim. Gibt man diesen in das Wasser zum Reinigen, bekommt man die Krusten leichter aufgelöst.“, führt sie aus. Bleibt der Besitzer an diesem Thema dran, hat das Tier kaum Beschwerden. Aber wehe, wenn nicht. Schlimmste Entzündungen sind die Folge, die zudem sehr schmerzhaft sein können.